Trump: „George Clooney, zweitklassiger Filmstar und gescheiterter Politikberater“

George Clooney zog den Zorn des Präsidenten auf sich, weil er sich gegen die Einschüchterung der Presse durch die Regierung aussprach, als er „Good Night, and Good Luck“ an den Broadway brachte.

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George Clooney trat am Sonntagabend (23. März) in 60 Minutes auf, um für sein bevorstehendes Broadway-Debüt zu werben: Eine Adaption von Good Night, and Good Luck. Das erzählt die Geschichte des Journalisten Edward R. Murrow. Murrow berichtete in den 1950er Jahren trotz des enormen politischen und unternehmerischen Drucks über Joseph McCarthy und seine antikommunistische Hexenjagd.

Es war eine relevante Geschichte, als Clooney 2005, auf dem Höhepunkt des Irakkriegs, den ursprünglichen, mit einem Oscar ausgezeichnete Film mitschrieb. Und darin die Hauptrolle spielte. Und die Story ist offensichtlich auch 20 Jahre später noch relevant, da Donald Trump mit seinen üblichen verbalen Angriffen gegen die Presse ins Weiße Haus zurückkehrt. Kombiniert mit neuen Angriffen vor Gericht (darunter eine Klage gegen CBS News und 60 Minutes).

Ein Teil des Beitrags von 60 Minutes enthielt Aufnahmen von einer ersten Leseprobe für die Broadway-Produktion, bei der Clooney sich an die Besetzung, die Crew und auch an die Nachrichtenkameras wandte. „Wenn die anderen drei Gewalten versagen, wenn die Judikative, die Exekutive und die Legislative uns im Stich lassen, muss die vierte Gewalt erfolgreich sein“, sagte Clooney.

Trump verklagt CBS News auf 20 Milliarden Dollar

Anschließend bezog er sich auf die Entscheidung von ABC News, einen Verleumdungs Prozess mit der Trump-Administration beizulegen. Sowie auf die Beschwerde von 60 Minutes. Trump verklagt CBS News auf 20 Milliarden Dollar und behauptet, dass 60 Minutes sich in die Wahl eingemischt habe, indem es ein Interview mit Kamala Harris so geschnitten habe, dass sie gut dastand. (CBS hat die Behauptung zurückgewiesen. Und einen Richter gebeten, die Klage abzuweisen. Der Rechtsstreit kommt auch zu einem Zeitpunkt, an dem die Muttergesellschaft von CBS, Paramount, versucht, eine Fusion abzuschließen. Was die Zustimmung des von Trump ernannten Vorsitzenden der FCC erfordern würde.)

„Wir sehen diese Idee, die Regierung zu nutzen, um Angst zu verbreiten. Oder, na gut, Unternehmen zu nutzen, um Journalisten klein zu halten“, sagte Clooney. „Regierungen mögen die Pressefreiheit nicht. Das war schon immer so. Und das gilt unabhängig davon, ob man konservativ oder liberal ist. Oder auf welcher Seite man steht. Sie mögen die Presse nicht.“

„Clooney, ein zweitklassiger Filmstar und gescheiterter politischer Experte?“

Clooneys Argument wurde dann, wenig überraschend, von Trump selbst unterstützt. Der auf Truth Social schrieb: „Warum sollte die inzwischen höchst diskreditierte Sendung 60 Minutes einen totalen Lobgesang auf George Clooney singen, einen zweitklassigen Filmstar und gescheiterten politischen Experten?“

Clooney als „zweitklassigen Filmstar“ zu bezeichnen, war nur eine von mehreren zweifelhaften Behauptungen, die Trump aufstellte, als er seine Anschuldigungen gegen 60 Minutes wiederholte. Und andeutete, dass Clooney nur „auf Anweisung des Obama-Lagers“ bei den Wahlen 2024 für Harris angetreten sei. iNcht, weil Clooney ein prominenter, lebenslanger Demokrat ist.

„Und jetzt wieder George Clooney?“

60 Minutes hat sogar betrügerisch falsche Antworten in ihr katastrophales Interview eingefügt, das kurz vor dem Wahltag ausgestrahlt wurde. Und damit eines der peinlichsten und unehrlichsten Ereignisse in der Geschichte des Rundfunks geschaffen“, schrieb Trump. „Und jetzt wieder George Clooney? Sein Presseagent sollte ein Vermögen verdienen!!!“

Clooney seinerseits beschrieb die Beziehung zwischen Regierungen und einer freien Presse als „einen Kampf, der für die Ewigkeit ist“. Er fügte hinzu: „Journalismus und das Aussprechen der Wahrheit gegenüber der Macht müssen wie ein Krieg geführt werden. Das passiert nicht einfach so. Es braucht Menschen, die sagen: ‚Wir werden diese Geschichten machen. Und ihr werdet uns hinterher sein müssen.’“