Trump droht 17-Jähriger mit Klage – weil sie eine parodistische Website betreibt

Getroffene Hunde bellen – und genervte Kätzchen kratzen: Donald Trump gefällt eine Website nicht, weshalb er der 17-jährigen Betreiberin mit Klage droht.

Normalerweise würde der Inhalt der folgenden Geschichte verbucht werden unter: „Wenn man sonst nichts zu tun hat“: Donald Trump erwägt, Klage gegen die Betreiberin der Website kittenfeed.com zu erheben, da die verbreiteten Inhalte nicht seinem Geschmack entsprechen. Klingt, als würde sich hinter kittenfeed.com etwas extrem Anstößiges verbergen: Heimlich geschossene Fotos von Trump im Bärchen-Schlüppi? Obszönitäten zwischen ihm und seiner Frau? Oder enthüllt die Website gar, dass der Präsident uns in Wahrheit nur hinters Licht führt – und sich jeden Morgen nur deshalb mit orangefarbenem Make-up einschmiert, um unseren tristen Alltag ein bisschen lustiger zu machen?

Können Pfötchen Sünde sein?

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Nichts von alledem – Lucy, die 17-jährige Betreiberin der Website, hat lediglich einen Ort geschaffen, an welchem sich Menschen, die mit der Politik des amtierenden US-Präsidenten nicht zufrieden sind, ein wenig Luft machen können. Wie? Indem sie mit virtuellen Katzenpfötchen über Fotos von Trumps Gesicht kratzen können.

Anti-Trump-Merchandise

Eigentlich eine gute Idee, Leuten eine Möglichkeit zu bieten, ihren Frust auszulassen, ohne damit jemandem zu schaden – auch wenn die Internetseite im Februar nur knapp 1200 Nutzer zählte. Aber  Trump kann seine Füße trotzdem nicht still halten: Als die Domain der Seite noch trumpscratch.com lautete, warf der Präsident dem Teenager vor, die „international bekannte und berühmte Marke Trump“ zu beschädigen. Daraufhin änderte Lucy den Namen der Seite zu etwas Niedlichem mit Katzen (klar, alles mit Katzen ist immer niedlich) – aber Donnie, der sich einfach von Haus aus gerne mit Leuten anlegt, ließ ihr trotzdem eine Unterlassungsanordnung zukommen: Wegen des Verlinkens zu Anti-Trump-Merchandise.

Wie wäre es mit arbeiten?

Doch nochmal zurück zum Anfang, als die Rede von der Kategorie „Wenn man sonst nichts zu tun hat“ war: Eigentlich hätte Donald Trump nämlich sehr wohl einige bessere Dinge zu tun. Die USA regieren und politische Ziele ausarbeiten, zum Beispiel – was als Präsident eben so an Arbeit anfällt.

„Er sollte regieren“

Findet auch kittenfeed.com-Betreiberin Lucy: „Die Tatsache, dass er als Präsident immer noch Mitarbeiter hat, die nur dafür da sind, alberne Websites vom Netz zu nehmen, ist ungeheuerlich. Alles, was meine Seite bietet, ist, ihn mit Katzenpfötchen hauen zu können. Ein Präsident sollte nicht die Zeit dazu haben, Menschen zu finden und anzustellen, die nur zum Ziel haben, Seiten wie meine zu schließen. Er sollte ein Land regieren, nicht über Einschaltquoten und solchen Mist twittern.“

Thanks, Trump!

So ganz durchdacht scheint er seinen aktuellsten Coup allerdings – mal wieder – nicht zu haben: Durch die ganze Action, die er veranstaltet hat, hat kittenfeed.com eine öffentliche Aufmerksamkeit erlangt, die es alleine wahrscheinlich nie erreicht hätte – allein auf Facebook wurde die Seite inzwischen fast 14 000 Mal geteilt.

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