Trotz Todesfall am Set: „Rust“ kommt in die Kinos

Kamerafrau Halyna Hutchins wurde beim Dreh unbeabsichtigt von Alec Baldwin erschossen – seine Waffe war versehentlich mit scharfer Munition geladen worden.

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Nachdem es bei den Dreharbeiten zu „Rust“ im Jahr 2021 zu einem Unfall mit Todesfolge kam, hätten wohl viele geglaubt, dass der Western mit Alec Baldwin in der Hauptrolle nie das Licht der Welt erblicken wird. Aber nun wurde ein Kino-Starttermin für das 140-Minuten-Werk von Joel Souza bekannt gegeben.

Keine lange Wartezeit mehr

Bereits am 1. Mai soll „Rust – Legende des Westens“ über die großen Leinwände Deutschlands flimmern können.

Zum Inhalt heißt es in der Pressemitteilung zum Release: „Als dem 13-jährigen Lucas Hollister (Patrick Scott McDermott) aufgrund eines tragischen Unfalls der Galgen droht, eilt ihm der berüchtigte Gesetzlose Harland Rust (Alec Baldwin) zu Hilfe. Dieser entpuppt sich als Großvater des Jungen, von dem dieser zuvor noch nie etwas gehört hatte. Doch Rusts Rückkehr aus der Versenkung schlägt Wellen: Nach der erfolgreichen Rettungsaktion befinden sich die beiden auf der Flucht – dicht gefolgt vom gefürchteten Kopfgeldjäger Fenton ‚Preacher‘ Lang (Travis Fimmel), der Rusts Steckbrief schon lange in der Brusttasche trägt. Auf ihrer gefährlichen Reise durch die unendlichen Weiten des Wilden Westens lernen sich die beiden Flüchtigen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, näher kennen. Um zu überleben, müssen sie zusammenhalten und versuchen, einander zu vertrauen, während die Schatten ihrer Vergangenheit sie einfach nicht loslassen wollen.“

Weiterhin heißt es in der Mitteilung in Bezug auf die Kino-Veröffentlichung: „Der langerwartete Kinofilm erblickt endlich die große Leinwand. Die tragischen Hintergründe bei der Produktion werfen einen langen Schatten auf den Film. Regisseur Joel Souza (‚Im Netz der Gewalt‘) und sein talentiertes Team vollendeten das intensive und bildgewaltige Western-Drama über Schuld, Vergebung und Familie dennoch, auch um das letzte Werk von Kamerafrau Halyna Hutchins zu ehren und auf der großen Leinwand zu zeigen.“

Was passiert war

Am Set des Low-Budget-Films kam im Oktober 2021 die Kamerafrau Halyna Hutchins ums Leben. Alec Baldwin bediente eine aus Versehen mit scharfer Munition geladene Pistole und traf Hutchins am Bauch, sie starb an den Folgen der Verletzung. Baldwin musste sich auch vor Gericht behaupten, doch er wurde im Juli 2024 freigesprochen. Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wurde hingegen im März 2024 für schuldig gesprochen. Das Urteil: fahrlässige Tötung. Ihr Strafmaß: Sie muss für 18 Monate ins Gefängnis.

Alec Baldwin wollte für „Rust“ kein Geld mehr sehen

Baldwin verdeutlichte auf dem Filmfestival in Turin 2024, dass er sich von „Rust“ distanzieren wolle. Auf die Frage, ob er denn die finale Version des Films schon gesehen habe, antwortete der 67-Jährige der Presse: „Nein, ich habe die endgültige Fassung nicht gesehen. Aber wie gesagt, ich hoffe, dass der Film veröffentlicht wird, dass er herauskommt. Dass er das Geld der Investoren zurückbringt. Man will ja nicht, dass die Leute, die an das Projekt geglaubt haben, auf dem Trockenen sitzen bleiben. Und ich hoffe, dass der Film verkauft wird und dass er Matt Hutchins sein Geld bekommt. Wir alle haben eine Abmachung mit ihm getroffen und wir alle wollen sie einhalten. Aber diese Vorstellung, dass Leute – die nicht genannt werden sollen – sagen: „Ihr profitiert davon!“ Das ist absolut falsch.“

Laut Baldwin verzichtete er auf seine Gage und andere Verdienstmöglichkeiten und behauptete zudem, er habe alles dem Ehemann der verstorbenen Halyna Hutchins, Matt Hutchins, überlassen.