„Tourneen machen keinen Spaß mehr“: Neil Young kritisiert Ticketmaster
Neil Young schließt sich einer Reihe Prominenter aus dem Musikgeschäft an, die den Ticketdienstleister wegen überzogener Preise kritisieren. Auch Robert Smith von The Cure lud bereits seinen Frust über die Situation ab.
Neil Young hat dem Eintrittskartendienstleister Ticketmaster Mitschuld daran gegeben, dass das Tour-Business „im Eimer“ sei. Damit stellt er sich an die Seite anderer prominenter Musikschaffender, durch die das Unternehmen aufgrund teils horrender Ticketpreise und einer fehlenden Preisregulierung vermehrt in die Kritik geriet.
„Es ist aus. Die alten Zeiten sind vorbei“, schrieb der 77-Jährige bereits vor einigen Tagen auf seiner Website „Neil Young Archives“. Und weiter: „Ich bekomme Briefe, in denen ich für 3.000 Dollar teure Tickets für eine Benefizveranstaltung, die ich organisiere, verantwortlich gemacht werde. Dieses Geld geht nicht an mich oder die Veranstaltung. Künstler müssen sich über abgezockte Fans Sorgen machen, die ihnen die Schuld für Ticketmaster-Zuschläge und Schwarzmarkthändler geben. Konzertreisen machen keinen Spaß mehr. Konzerttouren sind nicht mehr das, was sie einmal waren.“
Die Ticketpreise und -gebühren stiegen in den letzten Monaten bei dem omnipräsenten Anbieter um bis zu 30 Prozent. Ticketmaster sehe sich darüber hinaus auch einer Anhörung durch den Senat und einer kartellrechtlichen Untersuchung wegen Machtmissbrauchs durch das Justizministerium gegenüber, wie „Pitchfork“ berichtet.
Ticketmaster reagiert auf kritische Stimmen
Am 15. März sorgte bereits The-Cure-Sänger Robert Smith für Schlagzeilen, als er Ticketmaster in einem Tweet kritisierte: „Ich bin genauso angewidert wie ihr von dem heutigen Debakel mit den Ticketmaster-‚Gebühren‘. Um eins klarzustellen: Die Musiker haben keinerlei Einfluss darauf, die Gebühren zu regulieren. Ich habe nachgefragt, wodurch diese gerechtfertigt sind. Wenn ich eine schlüssige Antwort erhalte, lasse ich es euch wissen“. Daraufhin kündigte das Unternehmen Rückerstattungen an.
Neil Young nutzt seine Website immer wieder für Kritik an großen Unternehmen aus dem Musik-Business. So warf er vergangenes Jahr dem Streaming-Giganten Spotify vor, Falschinformationen über das Corona-Virus und den Impfungen dagegen eine Plattform zu bieten und ließ deswegen seine Musik von dort entfernen.