Die besten deutschen Songs aller Zeiten: Die Toten Hosen – „Wort zum Sonntag“
Die Toten Hosen verstehen es, Euphorie zu schüren, ihren Zuhörern aber auch ein paar Denkaufgaben mit nach Hause zu geben. Mit „Wort zum Sonntag“ brachten sie ihr Credo auf den Punkt.
Seit mehr als 30 Jahren gibt es Die Toten Hosen. Sie gehören inzwischen so selbstverständlich zum deutschen Kulturgut, dass man sich gar nicht mehr überlegt, wie lustig das eigentlich ist: dass die größte Rockband dieses angeblich so spießigen und ernsten Landes diejenige ist, die mit Spaß-Punk wie „Opel-Gang“ anfing und mit „Zehn kleine Jägermeister“ ihre erste Nummer eins hatte.
Irgendwie irre, wem das gelingt gelingt: nach 30 Jahren noch einen Riesen-Hit wie „Tage wie diese“ zu landen, alle Hallen auszuverkaufen und mit über 50 eine weitere Teenager-Generation anzulocken?
Spaß und Sozialkritik müssen sich nicht ausschließen
Erfolg und Spaß sind allerdings nur ein Aspekt des Hosen-Universums, Sozialkritik und Engagement gehören genauso dazu – natürlich auch in der Musik, von „1000 gute Gründe“ über „Sascha“ bis zu „Ballast der Republik“.
Campino und Kollegen verstehen es jederzeit, Euphorie zu schüren, den Leuten dann aber auch ein paar Denkaufgaben nach Hause mitzugeben. Und es gibt kaum eine andere Band, bei der das Energie-Level seit so Langem so hochgehalten wird.
Im „Wort zum Sonntag“ brachten sie ihr Credo schon 1986 auf den Punkt: „Ich bin noch keine 60/ Und ich bin auch nicht nah dran/ Und erst dann werd ich erzählen/ Was früher einmal war/ Ich werde immer laut durchs Leben ziehn/ Jeden Tag in jedem Jahr/ Und wenn ich wirklich einmal anders bin/ Ist mir das heute noch scheißegal.“
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- Extrabreit – „Polizisten“
- Rio Reiser – „König von Deutschland“
- Konstantin Wecker – „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist“
Eher unwahrscheinlich, dass sie in ein paar Jahren schon in den Sack hauen und nur noch von „Hier kommt Alex“ und den Rock-am-Ring-Triumphen, von den Ramones und Argentinien erzählen werden. Aber falls doch, haben sie immerhin die beste Geschichte: von den kleinen Punks aus Düsseldorf, die unwahrscheinlicherweise die größte Rockband ihres Landes wurden. Zumindest ein guter Grund, auf Deutschland stolz zu sein.