Tom Waits
Seine Stimme habe „die Sanftheit von Barry White, aber die Knurrigkeit eines Berglöwen“, sagt HipHop-Produzent RZA über Tom Waits. Sanftheit? Das leuchtet vielleicht nicht sofort ein, doch auf seinen frühen Solo-LPs wie „Closing Time“ (1973) und „The Heart Of Saturday Night“ (1974) war Waits wirklich mehr Hoagy Carmichael denn wildes Tier und sang mit einem jazzigen Schmelz, der nur leicht kiesbedeckt war. Auf „Rain Dogs“ (1985) und „Bone Machine“ (1992) wurden seine Songs dann düsterer und schräger, mehr Dada als Schubidu – genau wie seine Stimme. Heute gehört sie zu den dramatischsten Instrumenten des Pop, ein tiefes, narbiges Bellen, halb Karnevalsgauner, halb knackendes Feuer. Aber er kann auch die Balladen- man höre „House Where Nobody Lives“ auf „Mule Variations“ von 1999. „Er hat ein bisschen was von James Brown‘, sagt Rickie Lee Jones, „und sehr viel von Louis Armstrong.“
GEBOREN: 7. Dezember 1949
WICHTIGSTE SONGS: „New Coat Of Paint“, „Downtown Train“, „Dirt In The Ground“
INSPIRATION FÜR: Nick Cave, James Hetfield, Isaac Brock (Modest Mouse)