Tolle Gene
Sugarplum Fairy kommen aus der Mando Diao-Sippe
Natürlich interessiert an Sugarplum Fairy zunächst das Familiäre. Victor und Carl Noren sind die halbwüchsigen Brüder des selbst noch halbwüchsigen Mando Diao-Vorstehers Gustaf Noren, und das ist ja schon eine erstaunliche Geschichte: Drei Brüder, die Lieder schreiben, einen Plattenvertrag haben und in Sachen Rock’n’Roll um die Welt reisen. Tolle Gene! „Wir wundern uns selbst drüber“, so Victor, „es liegt wohl an unser Heimatstadt Borlänge: Acht Monate Winter in einem schwedischen Kaff, das ist echt langweilig. Da macht man halt Musik. Das ist sowieso der einzige Grund, aus dem Leute eine Rock’n’Roll-Band gründen: Langeweile.“ Nun ist es nicht so, daß die begabten Brüder sich daheim gegenseitig die jeweils neuen Riffs abgelauscht hätten; als Mando Diao an den Start gingen, lebte Bruder Gustaf schon weit weg in Stockholm. Und Sugarplum Fairy hatten bereits drei Jahre Proberaum und Lokalheldentum hinter sich. Victor war damals 16 Jahre alt. „Wir sind bei allem, was jetzt so passiert, deshalb so entspannt, weil wir so jung sind. Guck dir doch die anderen schwedischen Rock-Bands an: Die haben ihre erste Platte mit 28 oder so aufgenommen! Die sind so verkrampft, weil sie wissen: Wenn es jetzt nicht klappt, sind sie am Arsch, dann war’s das. Für uns ist das anders. Wir sind im Durchschnitt kaum Zwanzig, haben aber schon ein Album und 250 Gigs hinter uns.“
Das Schöne an dem eher nach Schulfete als Rock’n’Roll-Hölle klingenden Debüt „Young & Armed“ ist, daß die fünf Schweden gar nicht bescheuert breitbeinig daherkommen. „Im Studio wollen wir die Beatles sein – und live die Rolling Stones.“