… to my rock´n´roll?
Erst zwei EPs draußen, aber schon eine feste Größe in der kunstvollen Musikszene von New York: die YEAH YEAH YEAHS. Der sexy Garagenrock des Trios lebt neben der rudimentären Instrumentierung (Gitarre, Schlagzeug) vor allem von Sängerin Karen O, deren stimmliches Spektrum von herzallerliebst bis nervtötend reicht. Auch vom Outfit her scheint sie eine direkte Nachfahrin von Kirsty „Poison Ivy Rorschach“ Wallace zu sein, die Ende der 70er dem Garagen-Psychobilly von THE CRAMPS ihre ganz persönliche Note gab.
Man glaubt es kaum, aber zwischen den beiden Fotos liegen beinahe 20 Jahre. Die New Yorker von INTERPOL geben sich auf ihrem Debüt „Turn On the Bright Lights“ wirklich alle Mühe, nicht nur so zu klingen wie ihre New-Wave-Vorbilder, sondern auch noch so auszusehen. Neben Joy Division gehören musikalisch wie ästhetisch vor allem ECHO & THE BUNNYMEN, die sich Anfang bis Mitte der 80er Jahre daran machten, die Gruft zwischen Pop und Punk zu schließen, in ihrem Referenzkasten. Songs to learn and sing.
Dass „New York“ eines der am häufigsten verwendeten Wörter des Punk-Revival ist, ist wohl vor allem das Verdienst einer Band, die es immer wieder schaffte, Untergrund und Popularität miteinander zu verbinden: SONIC YOUTH. Die Band, die ihnen in den letzten Jahren musikalisch am nächsten kam, kommt daher auch – genau: aus London. Die vier Kunststudenten von IKARA COLT beschwören auf ihrem Debüt „Chats And Business“ die gloriose Sonic-YouthÄra Ende der 80er Jahre, bevor sie kurzzeitig in den Grunge einbogen, herauf.
Der Weg von den New Yorker Proto-Art-Punks schlechthin, THE VELVET UNDERGROUND, zu BRMC aus Los Angeles verläuft über Glasgow – Mitte bis Ende der 80er Jahre die Heimat des white noise von The Jesus & Mary Chain, denen es auf ihrem epochalen Album „Psychocandy“ gelang, aus Velvets-Feedback und Echo & The Bunnymen-Pop eine wallofsound sondergleichen zu kreieren. Aus diesen Quellen schöpft BRMCs Debüt „Black Rebel Motorcyele Club“ inklusive der Single „Whatever Happened To My Rock’n’Roll (Punk Song)“.