Titan-Tragödie: Netflix erntet Shitstorm wegen „Titanic“ im Programm
Netflix versichert, dass der Zeitpunkt für die Aufnahme des Blockbusters im Streaming-Programm ein unglücklicher Zufall gewesen sei.
Netflix hat mit der Aufnahme von James Camerons Katastrophenfilms „Titanic“ im Streaming-Portfolio einen Shitstorm ausgelöst. Viele User:innen beschwerten sich online darüber, dass der Streamingdienst damit unsensibel auf das Titan-Tauchboot-Unglück reagieren würde. Das von dem Unternehmen OceanGate betriebene Gefährt war auf dem Weg zum versunkenen Wrack der Titanic implodiert. Die fünf Passagiere an Bord starben.
Zeitpunkt von „Titanic“-Verfügbarkeit war reiner Zufall
Netflix hatte angekündigt, „Titanic“ ab dem 1. Juli 2023 in sein Streaming-Programm aufzunehmen. Dies stieß jedoch bei vielen Menschen auf Unverständnis, und auf den sozialen Medien wurden Vorwürfe laut, dass der Streamingdienst das mediale Echo um den Vorfall ausnutzen würde. „Netflix überschreitet hier Grenzen von Anstand und Timing“, schrieb etwa Twitter-Userin BombayCat02.
Jedoch versicherte Netflix, dass der Zeitpunkt für die Hinzunahme des Blockbusters von 1997 ins Streaming-Programm rein zufällig gewählt sei. Verträge für bereits existierende Inhalte würden meist Wochen, wenn nicht sogar Monate im Voraus abgeschlossen werden. Der Verfügbarkeitszeitraum hinge dabei von den jeweiligen Vertragsbedingungen ab.
Das Titan-Unglück ereignete sich am 18. Juni 2023, 690 km vor der Küste Neufundlands, Kanada. Der Kontakt zum Tauchboot und den fünf Menschen an Bord brach nach circa einer Stunde und 45 Minuten ab, als es zum Wrack der Titanic reiste. Nach tagelanger Suche und Hoffnungen auf Rettung, bestätigte die US-Küstenwache, dass die Überreste der Titan nur wenige Kilometer vom versunkenen Luxuskreuzer entfernt entdeckt wurden. Eine Implosion zerquetschte das Gefährt in wenigen Sekunden.
Der Vorfall beschäftigte die Medien und Öffentlichkeit für mehrere Tage. So äußerte sich etwa der „Titanic“-Regisseur und Tauchexperte James Cameron selbst, und verglich die Katastrophe mit der des 1912 verunglückten Schiffes. Auch die Rapperin Cardi B sorgte für Aufsehen, da sie den Stiefsohn eines der verstorbenen Passagiere dafür kritisierte, da er kurz nach dem Unglück auf ein Blink-182-Konzert ging.