Til Schweigers Tatort-Kinofilm stößt Journalisten vor den Kopf
Til Schweiger wollte Journalisten seinen „Tatort“ nicht im Vorfeld zeigen – Angst vor schlechter Kritik?
Am Donnerstag (04.02.) startet Til Schweigers Tatort-Kinofilm „Tschiller: Off Duty“. Doch obwohl der Streifen öffentlich-rechtlich kofinanziert wurde und zur Marke „Tatort“ gehört, zeigte ihn Schweiger – wie für seine Filme üblich– nicht vorab vor Journalisten und TV-Kritikern.
Auf Premierenpartys in Hamburg und Berlin durfte der Film zwar gefeiert werden, Journalisten bekamen jedoch nicht die Möglichkeit, sich wie sonst ein Bild vom Kinofilm zu machen. Laut Christian Buß, Redakteur für Medien-, Film- und Popkultur bei Spiegel Online (Statement via MEEDIA) ist dies eine fragwürdige Entscheidung: „Wenn Produzent Schweiger als privater Unternehmer seine Filme vorab nur ihm wohlgesonnenen Journalisten zeigt, ist das in Ordnung. Macht er das gleiche mit Filmen, die massiv öffentlich-rechtlich kofinanziert werden, ist das bedenklich.“
Der NDR habe nach eigenen Angaben genauso viel in den Kinofilm investiert wie in jede andere „Tatort“-Folge. Laut „Zeit Online“ dürften somit 1,7 Millionen Euro in die Produktion geflossen sein. Zudem erhielt der Film Unterstützung durch die Filmförderungsanstalt (FFA), das Medienboard Berlin-Brandenburg und die Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein – insgesamt zwei Millionen Euro. Alles in allem standen für den „Tatort“-Kinofilm acht Millionen Euro zur Verfügung.
Der Schauspieler und Regisseur verwehrt es den meisten Journalisten, seine Filme zu Rezensionszwecken im Vorfeld zu sehen. Pressevorführungen gibt es nur für ausgewähltes Publikum. „Das Verhältnis Feuilleton/Til Schweiger, das wird nix mehr, das passt nicht zusammen“, so Schweiger einmal im Interview mit dpa. Als es für seinen Tatort „Fegefeuer“ Kritik hagelte, scheint das nicht überraschend für ihn gewesen zu sein, schließlich haben jene, die ihn kritisieren keine Ahnung von der „Craft(Materie)….KUNST….“ – zudem seien Journalisten laut seiner Aussage in einem Stern-Interview der Klicks wegen darauf aus, ihn niederzumachen.