Ticketbetrug bei Oasis-Tour: Fans verlieren bis zu 1100 Euro

Hunderte von Fans sollen betrogen worden sein, gab nun die britische Lloyds Bank bekannt.

Im August kündigten die Gallagher-Brüder ihre große „Oasis Live ’25“-Live-Reunion-Tour an, mit Startschuss in UK und Irland. Der Vorverkauf begann noch im gleichen Monat. Nun geht aus einem Bankbericht der britischen Lloyds Bank hervor, dass viele Fans dabei Ticketbetrüger:innen zum Opfer fielen und durchschnittlich 346 britische Pfund (ca. 412 Euro) verloren haben sollen.

Eine häufige Falle: Fake-Anzeigen

Die angekündigten Gigs waren direkt allesamt ausverkauft. Insgesamt zehn Millionen Fans aus 158 Ländern sollen sich online in die Warteschlange eingereiht haben, um eine der 1,4 Millionen Konzertkarten zu ergattern.

Die langerwartete Rückkehr von Noel und Liam Gallagher auf die Live-Bühnen dieser Welt sollen allerdings Betrüger:innen ausgenutzt haben, um  Fake-Tickets in Umlauf zu bringen. So sollen Hunderte von Fans betrogen worden sein – wovon 90 Prozent durch gefälschte Anzeichen in den sozialen Medien in die Falle getappt sein sollen. 31 Prozent der Betroffenen sollen zwischen 35 und 44 Jahre alt sein, so die aufgestellte Statistik der Lloyds Bank.

Durchschnittlich haben die Käufer:innen der falschen Karten im Zeitraum zwischen dem 27. August und dem 25. September 346 Pfund (also 412 Euro) bezahlt – in einzelnen Fällen aber sogar bis zu 1000 Pfund (ca. 1190 Euro).

Aus dem Bankbericht geht außerdem hervor, dass man derzeit davon ausgeht, dss die Anzahl der Betrugsfälle noch weiter ansteigt.

Vor allem Facebook hat ein Betrugsproblem

Facebook und Facebook Marketplace sollen laut Lloyds Bank zu den häufigsten Quellen der falschen Tickets gehören, erklärte der Sprecher der UK-Bank: „Eine einfache Suche auf Facebook zeigt, dass zahlreiche inoffizielle Gruppen gegründet wurden, von denen viele Zehntausende Mitglieder haben und sich dem Kauf und Verkauf von Tickets für die Oasis-Tour widmen. Und das, obwohl Metas eigene Handelsrichtlinie besagt, dass der Verkauf von Konzertkarten auf der Plattform ,nicht erlaubt’ ist“.

Meta antwortete daraufhin, dass es „dem Schutz unserer Nutzer vor betrügerischen Aktivitäten verpflichtet“ sei, und riet daher den Nutzer:innen, Beiträge zu melden, die ihrer Meinung nach Betrug sein könnten.

Veranstalter geht gegen Reseller vor

Was bereits Ende Oktober die Runde machte: 50.000 Oasis-Tickets sollen invalidiert werden. Betroffen sind dabei Resale-Karten, also von Ticketinhaber:innen weiterverkaufte Karten. Eigentlich sollte dies nur über den offiziellen Ticketmaster-Partner Twickets zum Originalpreis der Karten möglich sein. Durch die hohe Nachfrage auf Konzertkarten tauchten Oasis-Tickets jedoch auch auf anderen Plattformen auf und wurden dort auch verkauft. Die veranstaltenden Konzertagenturen Live Nation und SJM wollen diese Karten nun invalidieren. Wer also seinen Zugang zu den Konzerten in Großbritannien und Irland nicht auf direktem Wege erhalten hat, sollte die Gültigkeit der Tickets überprüfen. Wer denkt, dass sein Ticket durch einen Fehler invalidiert wurde, kann sich offenbar bei der Ticketplattform melden.

Der „BBC“ zufolge verkauften Oasis 1,4 Millionen Tickets für die 19 Konzerte. Vier Prozent davon sollen, so Live Nation, über unautorisierte Resale-Seiten weiterverkauft worden sein – das wären etwa 50.000 Karten. Da die Verkäufer:innen mit dem Weiterverkauf die AGBs verletzt haben, sollen diese Tickets nun ihre Gültigkeit verlieren. Fans, die im Besitz von Resale-Tickets für das große Comeback von Liam und Noel Gallagher sind, gehen damit leer aus. Allerdings besteht danach die Chance, auf regulärem Wege wieder an ein Ticket zu kommen. Die 50.000 freien Plätze bei den Konzerten sollen wieder zu regulären Preisen bei Ticketmaster eingestellt werden.

Oasis: Aufreger beim Verkaufsstart

Als Oasis nach einigen Gerüchten ihre Wiedervereinigung und die damit verbundene Tournee für 2025 ankündigten, war der Andrang auf die Karten denkbar groß. Innerhalb weniger Stunden waren alle Konzerte ausverkauft. Auch für die später angekündigten Zusatztermine waren rasch alle Tickets weg. Der hohe Andrang war jedoch nicht, was im Nachhinein für Schlagzeilen sorgte: Obwohl die Preisspanne der verschiedenen Ticketkategorien vorab bekannt gegeben worden war, ermöglichte die Verkaufsplattform Ticketmaster unangekündigt sogenanntes „Dynamic Pricing“. Die Karten wurden also mit wachsendem Ansturm teurer. Statt bis zu 180 Pfund kosteten die Karten dann überraschend 350 Pfund.

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Erst kürzlich kündigten Oasis den ehemaligen The-Verve-Frontmann Richard Ashcroft als Eröffnungs-Act für ihre Konzerte an. Kurz darauf folgten mit Cast weitere Britpop-Veteranen im Vorprogramm.

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