Three Seasons

Die Zeiten, in denen hier amerikanische Kampfhubschrauber die Bäume entlaubten und Möchtegern-Rambos durch den Urwald pirschten, sind vorbei. 25 Jahre nach dem Abzug der US-Armee ist das vereinigte Vietnam ein Staat, der die Glitzerwelt des Westens entdeckt hat – und das Geld der USA. Kein geringerer als Harvey Keitel hat das Regiedebüt des Exil-Vietnamesen Bui produziert und sich selbst eine Rolle gegeben. „Three Seasons“ ist eine poetische Zustandsbeschreibung der Vier-Millionen-Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt (formerly known as Saigon). Bui beobachtet fünf Figuren, raffiniert gegeneinander geschnitten, auf der Suche nach ein bisschen Glück. Eine schüchterne Lotuspflückerin gewinnt das Zutrauen eines leprakranken Dichters, einem Straßenjungen wird sein Bauchladen geklaut ein Rikschafahrer verzehrt sich nach einem arroganten Callgirl, und ein Ex-G.I. (Keitel) hofft, seine uneheliche vietnamesische Tochter zu finden. Buis visuelle Brillanz ist bestechend – da stört es nur wenig, dass seine Episoden alle eine Spur zu brav inszeniert sind. Asian Cuts!

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates