Thomas Gottschalk verteidigt #allesdichtmachen
„Es ist in diesem Lande, glaube ich, jede Diskursfähigkeit verloren gegangen. Das ist eine gewisse Tragik“, so der Moderator.
Moderator Thomas Gottschalk hat die an der Satire-Aktion #allesdichtmachen beteiligten Schauspielerinnen und Schauspieler in Schutz genommen. So sagte er in der ARD-Talkshow „maischberger. die woche“: „Das sind alles ernsthafte Menschen. Da gehört Jan Josef dazu“, und weiter: „Dieser Mann wollte das Beste. Der wollte einen Beitrag leisten, dass die Dinge besser werden.“ Gleichwohl habe sich Tatort-Darsteller Liefers etwas von anderen Menschen einreden lassen, „was nicht verständlich war“, so der Entertainer.
Gottschalk: „jede Diskursfähigkeit verloren gegangen“
Der ehemalige „Wetten Dass..?“-Moderator charakterisierte die Aktion als „Aufschrei“, dem eine nicht verstandene Ironie zu Grunde liege. Für Gottschalk ist die Kunstaktion zudem ein gutes Exempel für die verloren gegangene Debattenkultur: „Es ist in diesem Lande, glaube ich, jede Diskursfähigkeit verloren gegangen. Das ist eine gewisse Tragik“. Weiter führt der 70-jährige aus: „Der alte weiße Mann hat nichts zu melden.“ Er selbst hätte bei #allesdichtmachen wohl mitgemacht, wenn man ihn gefragt hätte – „und sofort erschreckt zurückgezogen“.
Umsetzung von „Wetten, dass..?“-Jubiläumsausgabe fraglich
Ferner stehe die Umsetzung der für 6. November geplanten „Wetten, dass..?“-Jubiläumsausgabe wegen der ungewissen Pandemie-Lage noch in den Sternen: „Das ist ja eine Erinnerung an die guten alten Zeiten. Wenn wir die aber nicht erleben, macht es keinen Sinn, diese Party zu feiern“, sagte Gottschalk. Weder könne er sich leere Publikumsränge vorstellen – noch, dass Baggerfahrer mit Mundschutz unterwegs seien.
Über #allesdichtmachen
Unter dem Hashtag allesdichtmachen kritisierten unter anderem Ulrich Tukur, Jan Josef Liefers und Volker Bruch die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung und sorgten damit für mediales Aufsehen und eine kontroverse Debatte. Nach aktuellem Stand haben 21 von 51 Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter Heike Makatsch, Richy Müller und Meret Becker, ihre Beiträge nach heftiger Kritik wieder zurückgezogen.