Third Eye Blind
Hitfabrik
Reisen bildet, auch den Charakter. Meistens jedenfalls. Nun gut, bei Kevin Cadogan hat’s nicht funktioniert. „Und als wir merkten, dass der Organismus Band krank war“, resümiert Stephan Jenkins, „musste er eben gehen. Und zwar mitten auf der Tournee.“
Was im Falle von Third Eye Blind keine allzu präzise Angabe ist, denn seit die Kalifornier vor drei Jahren mit ihrem Debüt zu Millionären wurden, findet sich keine Bühnenpause mehr. „Mann, wir haben gearbeitet! Mein Zeitungsjunge fährt ja auch nicht jeden Sommer ans Meer.“
Dass trotzdem jetzt mit „Blue“ ein neues Album erschienen ist, hält der Sänger auch für kein Mirakel: „Wir sind ja nicht angetreten, um den One-Hit-Wonders Konkurrenz zu machen.“ Also musste etwas Neues her, „uns war das langsam ja schon peinlich, dass wir uns verantwortlich fühlen mußten für ein paar der bloß 300 Songs, aus denen Amerikas Radiosender eben ihre Programme stricken“.