Blondie – „Eat To The Beat“
Okay, hier geht es vor allem um Sex. Der Sex ist ein guter Verkäufer, und er hat viele (längst nicht alle) Blondie-Platten verkauft. Das ist komisch, weil auf „Plastic Letters“, „Parallel Lines“ oder „Eat To The Beat“ keine sexy Musik ist. Erst beim Wiederhören merkt man das so richtig, aber schon damals hat sich keiner ernsthaft eingebildet, dass Debbie Harry mit irgendeinem von den Leuten, für die sie sang, echten Sex haben wollte. In der Stimme lag nie Ermutigung, immer nur Ablehnung, Langeweile, das Zischen, wenn jemand durch knapp geschlossene Zähne genervt einatmet. Trotzdem war sie Ende der siebziger Jahre das, was man ein Sexsymbol nennt, und das ist ganz richtig so: Wo ein Symbol steht, ist per Definition die Sache, um die es geht, schmerzlich abwesend.