Eddie Vedder

Ihre radikale Verweigerung hat nicht nur ihnen selbst, sondern auch ihren treuen Fans geschadet. Im Interview äußern sich Eddie Vedder und Stone Gossard zu den Motiven der selbstgewählten Isolation - und ihrer alten wie neuen Richtung abseits des merkantilen Highway.

SEIT SEINEM EINSTIEG BEI PEARL JAM BEHAUPTET EDDIE VEDDER, ER WOLLE KEIN ROCKSTAR IM ÜBLICHEN SINNE SEIN. ER WÜRDE DEN VERLOCKUNGEN DER MACHT, DES REICHTUMS UND DES RUHMS WIDERSTEHEN. DIE HAUPTSACHE SEI FÜR IHN DIE MUSIK. DOCH DIE ZUGEREISTE GRUNGE-IKONE HAT IN SEATTLE NUR NOCH WENIGE FREUNDE UND ENTPUPPT SICH OBENDREIN - TROTZ ALLER VERWEIGERUNGS-AKTIONEN - IMMER MEHR ALS NOTORISCHER WENDEHALS.

Eddie Vedder leidet - am Erfolg, am Business, an einer ungewollten Popularität. Und er leidet an sich selbst. Aus der Club-Tour mit Mike Watt stieg er aus, weil ihn selbst hier die Scheinwerfer verfolgten; die US-Tour mit Pearl Jam brach er ab, weil geschäftliche Zwänge übergroß wurden. Ein Fixpunkt auf Eddies Irrfahrt ist allein der Seelenverwandte Neil Young geworden. Umso deprimierender, daß es vertragliche Maulkörbe verhindern, über ihn und die gemeinsame Arbeit auch nur zu reden.