Entweder er ist auch ohne Kamera ein brillanter Schauspieler - oder Billy Bob Thornton balanciert tatsächlich auf dem Drahtseil. Am Abend, beim Konzert im Hamburger "Schlachthof, war der Mann aus Hot Springs/Arkansas schon wieder zu Scherzen aufgelegt, bei einer mittäglichen Gesprächsrunde im Hotel nagte noch die große Depression an ihm. Vbll bitterem Selbstzweifel degradierte sich der 46-jährige Regisseur ("Sling Blade"), Schauspieler ("The Man Who Wasn't There") und Songschreiber da selbst zum ewigen Loser "Private Radio ", sein Album, "war tot, noch bevor es gemacht wurde", er sei "sehr müde" und "bereit, aufzugeben". Eine starke Partnerin wie Angelina Jolie hilft da auch nicht weiter. Thornton: "Jeden Abend reichen mir Leute Briefe und Dinge auf die Bühne - alles nur für sie." Die Liebeserklärung "Angelina" hat er dann trotzdem gesungen. Und den Titelsong seines Albums mit den Worten angekündigt, er habe sein ganzes Leben Selbstmordgedanken gehegt - zumal nach dem plötzlichen Tod seines jüngeren Bruders Jimmy Don 1988. Zwei Wochen zuvor, beim offiziellen Promo-Termin, plagte Billy Bob Thornton aber nur ein bisschen Heuschnupfen.