The Who: Warum Pete Townshend schwul sein wollte
Im exklusiven ROLLING-STONE-Interview spricht Pete Townshend über seinen einstigen Wunsch, schwul zu sein

Die Kollegen des amerikanischen ROLLING STONE haben Pete Townshend zum großen Interview getroffen. Der The-Who-Gitarrist sprach mit Andy Greene über seine Werkschau „The Studio Albums“ und über die Geschichte der Who.
„Obwohl es sich hier um eine Sammlung von Solosongs handelt, hätten sie meiner Meinung nach alle Who-Songs sein können“, sagt Pete Townshend über die Box. „Lasst uns nicht in die Falle tappen, dass ich Songs vor den Who zurückgehalten hätte. Das habe ich nie getan. Ich habe einfach nur Songs geschrieben.“
Ein Aspekt des ausführlichen Gesprächs dreht sich um die sexuelle Orientierung des Ausnahmegitarristen. Oder: Dreht sich mehr oder weniger um die sexuelle Orientierung des Ausnahmegitarristen.
„Wenn ich zurückblicke, wurde mir klar, dass ich wirklich schwul sein wollte. Aber aus den falschen Gründen“
Andy Greene kommt auf einen Townshend-Song zu sprechen: „Viele Leute hörten „Rough Boys“ und dachten, dass du dich damit im Grunde geoutet hast.“
Pete Townshend: „Ich denke, das war es in gewisser Weise. Ich denke, was missverstanden wird, ist die Tatsache, dass ich mich jemals versteckt habe. Ich hatte ein paar schwule Erfahrungen gemacht. Und einfach beschlossen, dass das nichts für mich ist. Aber es gab sicherlich eine Zeit, in der ich als junger Mann mit Chris Stamp und Kit Lambert abhing. Wenn ich zurückblicke, wurde mir klar, dass ich wirklich schwul sein wollte. Aber aus den falschen Gründen.“
Townshend führt aus: „Nicht wegen einer Liebe, einer körperlichen Liebe zu Männern. Sondern weil es cool war. Weil es illegal war. Weil es gefährlich war. Und aus all diesen Gründen.“
An Mode-Songs wie „Y.M.C.A“, die mal der Community dienen sollen, mal nur ironisch gemeint sind, lässt Townshend kein gutes Haar:
„Dieses Lied entstand als ein Lockruf an die … es ist jetzt natürlich interessant, dass die Village People sagen, dass es in „Y.M.C.A.“ nicht darum geht, schwul zu sein. Aber „Rough Boys“ ist wie ein Mittelfinger gegenüber „Y.M.C.A.“ Im Grunde ist die Idee, dass wir uns in diese Uniformen der Schwulheit und Homosexualität kleiden. Aber in Wirklichkeit ist es das Gefährliche daran, das uns anzieht. Der Reiz daran.“