The Who: Pete Townshend über die „Quadrophenia“-Tour, Olympia und Mick Jaggers Penis
Auf einer Pressekonferenz in London gaben The Who gestern eine US-Tour mit ihrem Kultalbum "Quadrophenia" bekannt. Außerdem äußerte sich Pete Townshend scherzhaft über Mick Jaggers Penis und über ihren Song zum Olympia-Finale.
Überspitzt formuliert könnte man meinen, Mick Jaggers Penis überstrahlte am gestrigen Tage die Mitteilung von Pete Townshend, dass The Who mit ihrem legendären Album „Quadrophenia“ auf Tour gehen werden. Denn das Zitat von Townshend über Mick Jaggers Penis war schneller online als die 36 US-Daten der Tour, die The Who gestern bei einer Pressekonferenz in London bekannt gaben.
Townshend, der im Herbst seine Autobiografie veröffentlichen wird, bezog sich mit seinem „Lob“ über Jaggers Geschlechtsteil auf „Life“ von Keith Richards. Dieser hatte darin nämlich recht ausführlich über das Thema referiert. Townshend sagte nun: „What I remember of the size of Mick Jagger’s penis – I remember it as being huge and extremely tasty“.
Als The Who-Sänger Roger Daltrey daraufhin in Lachen ausbrach, fügte Townshend hinzu: „I don’t remember anything about Roger’s . . . and wouldn’t dare to mention it. Let’s hope that makes the Internet.“
So viel zum Klatsch und Tratsch: Nun zum erfreulichen Teil für alle Fans von The Who. Die Band wird mit „Quadrophenia“ auf Tour gehen – allerdings erst einmal nur in den USA, wo The Who 36 Tourstopps absolvieren werden. Townshend sagte in London: „Wir brennen darauf, so lange zusammenzuarbeiten bis wir tot umfallen.“ Daltrey gab jedoch zu bedenken: „Ich weiß nicht, wie viele Jahre ich diese Musik noch singen kann.“
Townshend erklärte in einem Statement zur Tour: „Ich liebe es, ‚Quadrophenia‘ zu spielen. Es ist ein einzigartiges Stück Musik für mich. Es gibt Who-Songs, bei denen das Live-Spielen zum Alptraum wird. Roger muss einige verflucht schwere Parts singen – er muss da differenzieren. Aber für mich als Gitarrist geht es immer leichter von der Hand. Die Songs haben einen natürlichen Flow, und ich bin jedes Mal sehr stolz auf das, was ich als Songschreiber erreicht habe, wie ich alles zusammengeführt habe und der Band damit neuen Auftrieb gegeben habe.“
Das Line-up für die Tour, die am 01. November in Sunrise, Florida starten wird, sieht neben Roger Daltrey und Pete Townshend wie folgt aus: Zak Starkey (Drums), Pino Palladino (Bass), Simon Townshend (Gitarre/Backing Vocals) sowie Chris Stainton, Loren Gold und Frank Simes (Keyboards).
Europadaten gibt es vorerst leider nicht. Dafür werden The Who allerdings bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele auftreten – mit neuer Musik, wie Townshend erklärte. „Wir haben da etwas aufgenommen, was sich vorzüglich für das Finale der Olympischen Spiele eignet. Unser Land hat fantastische Musik hervorgebracht. Es ging uns nicht darum, dass The Who Teil einer gigantischen TV-Show sind. Es ging darum, großartige Musik zu erschaffen, die angemessen ist für das Finale eines Events, auf dem man Menschen sieht, die acht Jahre lang alles gegeben heben, um überhaupt teilnehmen zu dürfen.“
Zum Stichwort „neue Songs“ hatte Townshend noch weitere gute Nachrichten – und einen Seitenhieb in Richtung Bruce Springsteen: „Sobald ich meine Memoiren fertig hatte, habe ich mich wieder dem Songschreiben und der Musik gewidmet. Ich weiß nur nicht, ob man das The Who-Musik nennen kann. Wenn man sich andere Künstler anschaut – den von mir sehr verehrten Bruce Springsteen zum Beispiel – dann will man ihn natürlich innerhalb der Soundkoordinaten hören, die man als ‚klassisch Bruce Springsteen‘ bezeichnen würde. Ich will nicht hören, wie er Hillbilly-Musik spielt – diesen ‚ he-haw on the Hudson River nonsense'“.