The Sphere: Las-Vegas-Location weist Verluste von 92,2 Millionen Euro aus
Die Location, in der U2 ihre spektakuläre Las-Vegas-Residency spielen, nahm in diesem Jahr etwa 110,4 Millionen Euro ein – das sind 71% weniger als im Vorjahr.
Atemberaubende Bilder machten am 29. September 2023 die Runde, als U2 erstmals anlässlich ihrer Las-Vegas-Residency im The Sphere auftraten. Abstrakte, optische Täuschungen, der blaue Himmel über einer Wüste oder tausende von Sternen – die mit riesigen Bildschirmen versehene Kuppel ermöglicht ein einzigartiges Bühnenbild. Doch scheinbar steckt die innovative Konzertlocation – keine zwei Monate nach der Eröffnung – in ihrer ersten Finanzkrise. Ein Sprecher gab nun bekannt, dass The Sphere in diesem Jahr 98,4 Millionen Dollar (etwa 92,2 Millionen Euro) Verlust gemacht hat.
Die kugelförmige Halle wird von dem gleichen Unternehmen betrieben, dem auch der New Yorker Madison Square Garden gehört. Doch scheinbar zog das neue Projekt, das zur Fertigstellung etwa 1,8 Milliarden Euro kostete, den Erlös des Veranstalters um einiges nach unten. Laut der „New York Post“ liegen die diesjährigen Einnahmen bei rund 118 Millionen Dollar (etwa 110,4 Millionen Euro) – 71% weniger als im Vorjahr. Zu den Einkünften des Veranstaltungsortes gehörten 4,1 Millionen Dollar (3,8 Millionen Euro) aus den ausverkauften U2-Konzerten und 2,6 Millionen Dollar (2,4 Millionen Euro) aus der Lizenzierung von Suiten und der Werbung auf der Veranstaltungsfläche (Exosphere). Eine Umfrage unter Wall-Street-Analysten hat inzwischen einen Quartalsverlust von 1,27 Dollar (1,19 Euro) pro Aktie vorausgesagt.
Doch damit nicht genug: Gautam Ranji, der Finanzchef des Hauses, hat offenbar gekündigt. In der offiziellen Kundgabe heißt es, sein Rücktritt sei „nicht das Ergebnis einer Meinungsverschiedenheit mit den unabhängigen Wirtschaftsprüfern des Unternehmens oder einem Mitglied der Geschäftsleitung in Bezug auf Rechnungslegungsgrundsätze oder -praktiken, die Offenlegung von Abschlüssen oder interne Kontrollen“. Doch anonymen Quellen der „New York Post“ zufolge, habe Ranji gekündigt, nachdem ihn der CEO James Dolan „angeschrien“ hätte. „Sie haben einen wunderbaren Job gemacht, die Nachricht zu begraben. Ein CFO, der weniger als eine Woche vor den Einnahmen kündigt, ist unerhört“, so die Quelle gegenüber der Tageszeitung.
Noch besteht allerdings die Chance, die Gewinne der 157 Meter breiten und 112 Meter hohen Halle zu steigern. Nicht nur gab U2 zuletzt bekannt, dass sie ihre Residency im The Sphere verlängern wollen. Des Weiteren wird vom 16. bis 18. November der Grand Prix in Las Vegas stattfinden, wobei das The Sphere das Herzstück der Rennstrecke sei und eine der Zuschauerlocations darstelle.