The Raveonettes: Schmerz, Liebe, Leid
Wir sprachen mit Sune Rose Wagner von The Raveonettes über die düstere Note ihres neuen Albums "Raven In The Grave". Keine Sorge, auch wenn das Album anders klingt - den beiden geht es gut.
Dreineinhalb Sterne vergeben wir in unseren Rezensions-Quickies für das neue Album der Raveonettes „Raven In The Grave“, das kürzlich erschienen ist. Unser Autor meint: „Mutig und schön: The Raveonettes lassen den Surf und die White-Noise-Klangwände sein und machen eine dunkle Platte mit blassen Drumbeats, kühlen 80s-Pop-Synthies und dunkel ätherischen Liedern.“ Hier sind zwei Songs vom Album:
The Raveonettes – Forget That You’re Young by AndamosArmados
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The Raveonettes – Evil Seeds by gulsah turgut
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Dunkel geht es in der Tat zu auf diesem Album, und man sorgt sich fast ein wenig um die Gemütslage der beiden Dänen – Gitarrist und Songschreiber Sune Rose Wagner und Sängerin und Bassistin Sharin Foo. Wir fragten bei erstgenanntem nach…
Das Artwork ist eindeutig – und die Musik belegt es: „Raven In The Grave“ ist wahrlich düster geraten. Also – und verstehe das bitte als dezent besorgte Nachfrage – wie geht es euch?
Sune Rose Wagner: Ich erfreue mich des Lebens – und das ist auch die Essenz des Albums. Das Leben besteht nunmal aus Schmerz, Elend und Leid – aber es kann ebenso voller Schönheit sein, wenn man es zu leben weiß.
Ein „Rock Duo“ in dieser Boy/Girl-Kombination zu sein, ist immer noch etwas besonderes – vor allem, weil wir mit den Kills und den White Stripes zwei sehr erfolgreiche Duos dieser Art haben. Nervt es dich, mit ihnen verglichen zu werden? Und was ist dein liebstes Duo?
Es macht mir nichts aus. Wir kommen aus verschiedenen Richtungen. Die Kills und die White Stripes sind tief im Blues verwurzelt und wir in der Musik der späten 50er und frühen 60er. Sharin und ich harmonieren so gut, weil unser liebstes Duo die Everly Brothers sind.
Ich mochte besonders diesen verhallten Sound, den ihr diesmal gewählt habt. Ich liebe die Tatsache, dass die Magnetic Fields ihr Album „Distortion“ im Treppenhaus eines alten Gebäudes aufgenommen haben, um einen natürlichen Hall zu erzeugen. Was war euer Trick?
Diesen Sound haben wir sicher über die Jahre perfektioniert. Es ist eine krude Mischung aus alten Samples, alten Effektgeräten und neuen Plug-Ins für diverse Computer-Programme.
Was ist der persönlichste Song auf „Raven In The Grave“ – und was ist die Geschichte dahinter?
Sie sind alle persönlich. Aber ein Beispiel könnte „Recharge & Revolt“ sein, eine geradezu glückselige Ode an das Leben. Es geht um die unermessliche Weite des Raumes, in dem wir leben und atmen. It’s a full-on love song.
Vor einer Weile war ich in Kopenhagen, und mir kam es so vor, als wäre die Indie-Szene dort sehr lebhaft. Gibt’s einen dänischen Act, den wir unbedingt auschecken sollten?
Vielleicht bin ich da nicht der richtige Ansprechpartner, weil ich seit einer Weile nicht mehr in Dänemark leben. Aber ich würde euch Giana Factory empfehlen – das ist die Band von Sharins Schwester. Die sind wirklich gut: