Die besten deutschen Songs aller Zeiten: The Notwist – „Pick Up The Phone“
„Pick Up The Phone“ ist ein ein Song, der so abgrundtief traurig ist, dass man sich wie Markus Achers Stimme am liebsten im warmen Sound verkriechen möchte.
In deutschen Coming-of-Age-Filmen wie „Crazy“ und „Absolute Giganten“ haben The Notwist die Momente, in denen die Protagonisten am verletztlichsten sind, mit ihren fragilen Kleinodien untermalt. „Pick Up The Phone“ ist vielleicht die schönste ihrer verhuschten Hymnen, ein Song so abgrundtief traurig, dass man sich wie Markus Achers Stimme am liebsten im warmen Sound verkriechen möchte.
Vollendet durch Martin Gretschmanns Registriermaschinen-Elektronik machen The Notwist bis heute absolut zeitgemäße Popmusik, und sie dürfen sich rühmen, einer der wenigen Indie-Exportschlager des Landes zu sein.
Dabei hatte die Band in ihren Anfangstagen ganz anders geklungen. 1989 als Noise-Punk-Band gegründet, war ihre Entwicklung zur State-Of-The-Art-Pop-Band erst um das Jahr 1998 herum abgeschlossen. Um die Jahrtausendwende taufte die Presse die von ihnen perfektionierte Mischung aus Elektronik und Pop dann „Indietronics“, und ihr bayerisches Heimatstädtchen Weilheim galt plötzlich als das deutsche Äquivalent zu Conor Obersts Saddle Creek oder gar Kurt Cobains Seattle.
The Notwist machten Weltkarriere
So viel zumindest stimmte: Im deutschen Hinterland war eine Keimzelle entstanden, in der Künstler ungestört ihr Potenzial entfalten konnten. Lali Puna, Tied & Tickled Trio, Ms. John Soda und noch viele mehr sind daraus hervorgegangen – als Szene stets zusammengehalten von Markus und Micha Acher und ihrer Band The Notwist.
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- Extrabreit – „Polizisten“
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Ohne es darauf anzulegen, wurden die Kleinstadt und ihre Kinder auch außerhalb Deutschlands bekannt: Nach dem erfolgreichen „Neon Golden“ fand man die Alben von The Notwist in gut sortierten Plattenläden auf der ganzen Welt, und mit den amerikanischen HipHoppern Themselves wagte man als 13&God sogar eine internationale Kollaboration.
Die deutsche Provinz hat man ihnen dabei nie angehört, das Prinzip „Think globally, act locally“ ging bei The Notwist besonders gut auf.