The Monkees: Gründungsmitglied Micky Dolenz verklagt US-Bundespolizei FBI
Die Truppe von J Edgar Hoover überzog nicht nur Hollywood-Stars mit Schauprozessen, die US-Behörde war auch auf Pop-Konzerten unterwegs
Micky Dolenz, das letzte lebende Mitglied der legendären Bubblegum-Popband The Monkees (nach dem Tod von Michael Nesmith 2021), hat nach einem Report des amerikanischen ROLLING STONE das Federal Bureau Of Investigation (FBI) verklagt.
Laut der Recherche der US-Kollegen hat Dolenz eine Klage eingereicht, in der er die Freigabe eines Dokuments fordert, das die Bundesbehörde über die Band geführt hat.
Eine stark geschwärzte und bearbeitete Version der offiziellen FBI-Akte über die Monkees wurde bereits 2011 aus dem Tresorraum freigegeben.
Dolenz stellte im Juni 2022 einen Antrag auf Einsicht in die vollständige Akte. Diesem wurde nicht entsprochen. Die Folge: Sein Anwalt Mark S. Zaid klagt nun gegen das FBI auf Zugang zum vollständigen Dokument und allen anderen Akten, die sich auf Band, die Person Dolenz oder seine Bandkollegen beziehen.
„Diese Klage zielt darauf ab, alle Unterlagen zu erhalten, die das FBI über die Monkees und ihre einzelnen Mitglieder angelegt hat und/oder besitzt“, heißt es in der Streitschrift. „Mr. Dolenz hat alle erforderlichen administrativen Rechtsmittel ausgeschöpft“. Der so genannte „Freedom Of Information Act/Privacy Act“ regelt das Verhältnis von US-Bürgern zu staatlichen Stellen in den USA.
„Die Monkees spiegelten, besonders in ihren späteren Jahren mit Projekten wie ‚Head‘, eine Gegenkultur wider. Das rief die institutionelle Autorität dieser Zeit auf den Plan“, sagte Zaid dem ROLLING STONE. „Und J. Edgar Hoovers FBI war besonders in den 1960er-Jahren berüchtigt dafür, die kulturelle Gegenkultur penibel zu überwachen. Ob sie nun ungesetzliche Handlungen beging oder nicht.“ Das angesprochene Projekt „Head“ ist ein satirischer Popkultur-Abenteuerfilm, der die herrschenden Verhältnisse mit Monkees-Stilmitteln satirisch aufs Korn nimmt.
Unterschwellige Botschaften?
Das geschwärzte Dokument beschreibt einen Bericht eines FBI-Informanten, der 1967 ein Konzert der ersten Tournee der pilzköpfigen Band besuchte. Der Ami-IM schreibt in seinem Bericht: „Während des Konzerts wurden auf der Leinwand unterschwellige Botschaften eingeblendet, die nach meiner Einschätzung nach eine linke Intervention politischer Natur darstellen.“
Und weiter: „Botschaften und Bilder zeigten die Unruhen in Berkeley, anti-amerikanische Botschaften über den Krieg in Vietnam, Rassenunruhen in Selma, Alabama, Dazu ähnlich Gelagertes, das beim Publikum allerdings auf Ablehnung stieß.“
Dazu existiert laut Recherche des US-STONE ein zweites Monkees-Dokument, das vollständig unleserlich gemacht wurde.
„Die geschwärzten Informationen könnten für uns nebensächlich sein“, so Anwalt Zaid. „Einige von ihnen enthüllen wahrscheinlich die Identität des Informanten (..). Theoretisch könnte jedoch ALLES in diesen Akten stehen. Wir haben keine Ahnung, welche Unterlagen überhaupt existieren. (..) Doch DAS werden wir noch früh genug sehen.“