The Making Of: Aretha Franklins „Lady Soul“
Vor einigen Tagen erschien unser Sonderheft "Die 500 besten Alben aller Zeiten" - zusammengestellt in einer einzigartigen Umfrage des amerikanischen ROLLING STONE. Ein paar der ausgewählten Alben schauen wir uns in unserer "Making Of"-Reihe noch einmal genauer an. Heute: Aretha Franklins "Lady Soul".
Vor einigen Tagen erschien unser Sonderheft „Die 500 besten Alben aller Zeiten“ – zusammengestellt in einer einzigartigen Umfrage des amerikanischen ROLLING STONE, über die Sie in unserem großen Online-Voting noch einmal neu abstimmen können. Zudem schauen wir uns ab heute ein paar der ausgewählten Alben in unserer „Making Of“-Reihe noch einmal genauer an.
THE MAKING OF… Aretha Franklin „Lady Soul“
Wenn sie auf die Aufnahmen ihres ‘68er Albums „Lady Soul“ zu sprechen kommt, hat sie keinerlei Probleme, den Leistungen aller Beteiligten „respect“ zu zollen. Die Arbeit von Produzent Jerry Wexler, Arrangeur Arif Mardin und Toningenieur Tom Dowd, die aus ihrem sexuell aufgeladenen Gospel-Soul ein Meisterwerk schufen, sei einfach „fabulous“ gewesen. Sie verneigt sich vor Songschreibern wie Don Covay, der „Chain Of Fools“ beisteuerte, oder Carole King, deren Ballade „(You Make Me Feel Like) A Natural Woman“ genau ihre eigene Gefühle getroffen habe. „Die Texte spiegelten meine Erfahrungen wider. Es ging nicht um Feminismus, sondern nur darum, was ich selbst ausdrücken wollte.“
Doch den wichtigsten Beitrag lieferte natürlich „Lady Soul“ selbst. „Für jemanden wie mich, der aus Europa kam und einen Jazz-Background hatte“, so der türkischstämmige Arif Mardin, „war es, als würde ich in die Schule gehen, in die ,Aretha Franklin University of Soul‘.“ Im persönlichen Umgang sei Franklin „sehr freundlich, scheu und bescheiden“ gewesen, was sie aber nicht daran gehindert habe, im Zweifelsfall ihre Autorität aufblitzen zu lassen. „Die Art und Weise, wie sie Piano spielte, war einer der zentralen Faktoren“, so Mardin. „Aretha war die Quelle, aus der alles andere gespeist wurde.“ Das Resultat hat auch heute nichts von seinem Glanz verloren, angefangen vom bewegenden Curtis Mayfield-Cover „People Get Ready“ bis hin zu „Ain’t No Way“, dem sinnlichen Schlusspunkt des Albums, der von Arethas Schwester Carolyn geschrieben wurde. „Aus diesem Grund bin ich in diesem Geschäft“, so Mardin. „Nur hier habe ich das Privileg, derartige Momente miterleben zu dürfen.“