Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten: The Clash – „Sandinista!“
The Clash wollten wirklich alles – von irischer Fiddle-Polka über Disco bis Reggae – ausprobieren. Ein wagemutiges Tripel-Album.
Mit welcher Entschlossenheit und welch überbordendem Vergnügen die britischste aller Punkbands nach dem überwältigenden Erfolg von „London Calling“ weiter Pop-Formaten experimentierte, bleibt ebenso eindrucksvoll wie anrührend.
Sie glaubten wirklich, sie wären „Hitsville U.K.“. Sie wollten alles probieren, irische Fiddle-Polka, SteelDrums, Disco, Calypso, Funk, Rockabilly, Reggae natürlich, 36 Stücke.
Nur wenig Punkrock, dafür ein funky Hit
Punkrock gibt es nur gegen Ende der sechsten Plattenseite, wo die Söhne ihres Gastkeyboarders „Career Opportunities“ vom Debüt anstimmen. „The Magnificent Seven“ ist der funky Hit, „Washington Bullets“ das Statement gegen den imperialistischen Erzfeind USA, toll auch der (unpolitische) Vorstadt-Groove von „Version City“. Anderes vagabundiert etwas ziellos herum, wie der von Saxofonen getriebene „Street Parade“-Dub.
Natürlich ist das alles zu viel. Aber hey, wie irre, wie wagemutig! Ein Tripel-Album! Macht ja sonst keiner (außer Emerson, Lake & Palmer)! Und kam bei der Kritik erstaunlich gut weg. Weniger gut bei den ClashFans.
Die meistunterschätzten Alben aller Zeiten
Ohne Konzerte und Festivals fanden wir uns plötzlich abends auf unsere Plattensammlungen zurückgeworfen und stellten fest: Oft sind es nicht die kanonisierten Klassiker, die man besonders gern auflegt.
Stattdessen sind es Alben im Katalog eines lieb gewonnenen Künstlers, die man ganz für sich allein zu haben scheint, weil der Rest der Welt sie verschmäht oder gar schon vergessen hat – missverstandene Geniestreiche, verkannte Meisterstücke, vernachlässigte Schlüsselwerke und Platten, die einfach viel besser sind als ihr Ruf und eine Neubewertung verdienen.
- Teil 34: Sly & The Family Stone – „Small Talk“
- Teil 33: J.J. Cale – „Number 10“
- Teil 32: Lou Reed – „The Raven“
- Teil 31: Swans – „The Burning World“
- Teil 30: Element Of Crime – „Psycho“
- Teil 29: New Order – „Movement“
- Teil 28: Pavement – „Terror Twilight“
- Teil 27: Van Morrison – „Inarticulate Speech…“
- Teil 26: The Band – „Northern Lights – Southern Cross“
- Teil 25: Kate Bush – „50 Words For Snow“
- Teil 24: Paul Simon – „You’re The One“
- Teil 23: Joni Mitchell – „Don Juan’s Reckless Daughter“
- Teil 22: Beach Boys – „Friends“
- Teil 21: Blumfeld – „Verbotene Früchte“
- Teil 20: David Bowie – „Lodger“
- Teil 19: Crosby, Stills & Nash– „CSN“
- Teil 18: Don Henley – „Building The Perfect Beast“
- Teil 17: Sonic Youth – „NYC Ghosts & Flowers“
- Teil 16: Roxy Music – „Siren“
- Teil 15: Bee Gees – „Bee Gees 1st“
- Teil 14: R.E.M. – „Around The Sun“
- Teil 13: Prince – „Batman“
- Teil 12: Bob Dylan – „Planet Waves“
- Teil 11: Jethro Tull – „This Was“
- Teil 10: Oasis – „Heathen Chemistry“
- Teil 9: Pearl Jam – „No Code“
- Teil 8: Genesis – „Abacab“
- Teil 7: Pink Floyd – „The Final Cut“
- Teil 6: The Cure – „The Top“
- Teil 5: Queen – „Hot Space“
- Teil 4: The Beatles – „With The Beatles“
- Teil 3: Led Zeppelin – „Presence“
- Teil 2: Bruce Springsteen – „Tunnel Of Love“
- Teil 1: U2 – „How To Dismantle An Atomic Bomb“