The Beatles: Dave Grohl, Win Butler u. a. über „Tomorrow Never Knows“
Ab heute gibt es die Song-Kollektion "Tomorrow Never Knows" von den Beatles im iTunes-Store. Drauf sind "die härtesten und bedeutendsten Rocksongs der Beatles". Zum Release äußerten sich diverse Musikerkollegen über ihre Liebe zu den Fab Four.
Auch wenn es ein interessanter Blickwinkel auf die Musik der Beatles ist – die Idee einer „Sammlung der härtesten Rocksongs der Beatles“ wirkt ein wenig obskur. Deshalb ist die neue iTunes-Kollektion „Tomorrow Never Knows“ wohl eher etwas für jüngere Rock-Fans, die das Entdecken der Beatles noch vor sich haben, als für gestandene Beatles-Verehrer. Die machen sich Listen dieser Art ja lieber selbst. 14 Songs sind drauf auf „Tomorrow Never Knows“ plus ein Studio-Video zu „Hey Bulldog“. Hier die Tracklist:
The Beatles: Tomorrow Never Knows
1. Revolution
2. Paperback Writer
3. And Your Bird Can Sing
4. Helter Skelter
5. Savoy Truffle
6. I’m Down
7. I’ve Got A Feeling
8. Back In The USSR
9. You Can’t Do That
10. It’s All Too Much
11. She Said, She Said
12. Hey Bulldog
13. Tomorrow Never Knows
14. The End
Während man über Sinn und Unsinn dieser recht irreführend „iTunes LP“ genannten Sammlung lange streiten kann, kommt das Package jedoch mit einigen sehr interessanten Dreingaben daher. Zum Release haben sich nämlich diverse Musiker zu Wort gemeldet und ihre Meinung zu den Rocksongs der Beatles kundgetan. Mit dabei sind Dave Grohl (Foo Fighters), Mike Shinoda (Linkin Park), Mark Stoermer (The Killers), Ben Bridwell (Band Of Horses), Will Butler (Arcade Fire) und der unsägliche Adam Levine von Maroon 5.
Der längste Kommentar stammt dabei von Dave Grohl (und kann hier komplett gelesen werden): „Hätte es die Beatles nicht gegeben, wäre ich kein Musiker geworden. So einfach ist das. Ich war noch sehr jung, als ich das erste Mal der Faszination ihrer Songs erlag und habe mich mit den Jahren immer tiefer in ihren Katalog eingegraben. Ich habe den Groove und den Stolz dieser Songs gespürt. Ihre Anmut und ihre Schönheit. Ihr Licht und ihre Dunkelheit. Die Beatles waren zu allem fähig. Sie kannten keine Grenzen, und haben damit – so scheint es mir – das definiert, was wir heute Rock’n’Roll nennen.“
Mike Shinoda erklärt zu unserer Überraschung, dass die Beatles großen Einfluss auf die Produktion der Linkin Park-Alben hatten: „Fast alles, was unsere Band über das Produzieren von Alben weiß, ist mit den Beatles verknüpft. Direkt oder indirekt haben sie die Art und Weise, wie ein Album aufgenommen wird, beeinflusst – und damit die Welt verändert.“
Mark Stoermer von den Killers lobt vor allem „Helter Skelter“: „In ‚Helter Skelter‘ rocken die Beatles härter, als es Led Zeppelin jemals getan haben – und das ein Jahr bevor deren Album überhaupt rauskam.“
Will Butler von Arcade Fire tut es ihm gleich, zieht sein Statement aber theoretischer auf: „Es gibt eine direkte Linie von James Brown zu Death Metal – und sie verläuft durch ‚Helter Skelter‘.“
Adam Levine von Maroon 5 ist derweil der Meinung, die Beatles hätten einen großen Einfluss auf seine Persönlichkeit gehabt und das, was er seinen „musikalischen Stil“ nennt (damit kann er das grässliche „Overexposed“, das wir hier besprochen haben nicht meinen): „Die Beatles machen einen großen Teil meiner Persönlichkeit aus. Meine Mutter lebte und atmete die Beatles – sie waren ein wichtiger Teil meiner Erziehung. Egal wo wir hinfuhren, immer liefen dabei die Beatles. Ihre Musik ist so mit mir verwachsen, dass sie meinen musikalischen Stil entschieden beeinflusst haben.“
Ben Bridwell von Band Of Horses singt ein Hohelied auf „She Said, She Said“ im Allgemeinen und Ringo im Speziellen: „Applaus für alle, die an diesem Song beteiligt waren! Vor allem für Ringo und sein irres Drum-Spiel!“
Die Compilation und die vollständigen englischen Kommentare findet man hier im iTunes-Store.
Unsere Kollegen vom Musikexpress wählen übrigens gerade die besten Songs der Beatles in einer großen Voting-Aktion – unabhängig davon, ob die Songs nun hart sind oder nicht. Das Voting finden Sie hier.