Termin und Ort für „Kein Rammstein in Berlin“: Bündnis kündigt Demonstration gegen Konzerte an
Sollten die Rammstein-Konzerte nicht verboten werden, will das Bündnis „Kein Rammstein in Berlin“ am 15. Juli dagegen demonstrieren.
Das Bündnis „Kein Rammstein in Berlin“ hat für Samstag, den 15. Juli 2023 ab 14 Uhr eine Demonstration gegen das erste von drei Rammstein-Konzerten im Olympiastadion angemeldet. Die Demonstration soll starten am Theodor-Heuss-Platz und zieht bis vor das Olympiastadion. In einer Pressemitteilung heißt es zudem, dass weitere Protestaktionen in Planung seien. Die Organisatoren wollen mit ihrer Ankündigung ein Konzertverbot erreichen – sie richten sich mit ihrem Anliegen explizit an die Berliner Senatorin für Inneres und Sport Iris Spranger (SPD) und dem Berliner Senator für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt Joe Chialo (CDU).
„Berlin darf nicht zum potentiellen Tatort sexualisierter Gewalt werden. Die schwerwiegenden Vorwürfe gegen Till Lindemann müssen gerichtlich aufgeklärt werden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits. Bis auf Weiteres müssen die Konzerte abgesagt werden. Das erwarten wir jetzt von den politisch Verantwortlichen“, so Britt Rosella Baiano, die Sprecherin des Bündnisses auftritt. „Wenn Spranger es zulässt, dass die Konzerte vor Hunderttausenden stattfinden, ist das nicht nur ein öffentlicher Schulterschluss mit Lindemann, sondern auch die fahrlässige Inkaufnahme von weiteren sexuellen Übergriffen. Als hundertprozentige Eigentümerin des Olympiastadions hat das Land Berlin es jetzt in der Hand, die Konzerte abzusagen. Täter gehören vor Gericht, nicht auf die Bühne.“
Rammstein: Vorwürfe gegen Till Lindemann hatten bereits Konsequenzen für die Band
Das Label Universal Music hat die Zusammenarbeit mit der Band bereits bis auf Weiteres ausgesetzt. Der Kiwi-Verlag hat ebenfalls auf die Vorwürfe gegen Till Lindemann reagiert und die Geschäftsbeziehungen für beendet erklärt. Von einem Konzertverbot ist seitens der Veranstalter sowie der Stadt Berlin nicht die Rede. Innensenatorin Iris Spranger hatte bisher lediglich ein Verbot der Aftershow-Partys in den städtischen Räumlichkeiten des Olympiastadions ausgesprochen. Für das Bündnis „Kein Rammstein in Berlin“, bei dem sich Einzelpersonen und feministische Gruppen zusammengeschlossen haben, ist das zu wenig: Sie fordern das Verbot der drei geplanten Rammstein-Konzerte im Olympiastadion. Diese sollen am 15., 16. und 18. Juli 2023 stattfinden.