Terence Hill sagt Arrivederci! Schauspiel-Star geht in Rente
Staubmäntel und flotte Sprüche: Der Mann, der Italo-Western mit Sponti-Humor verknüpfte, verabschiedet sich von seiner Don-Matteo-Rolle
Mit 82 tritt er ab. Mario Girotti, besser bekannt als Terence Hill, beendet seine Serienrolle als Don Matteo. Rund 20 Jahre lang hatte er den schlitzohrigen Priester beim italienischen Fernsehsender RAI gegeben. Immerhin 248 Folgen im schwarzen Rock des Kirchenmannes. Nun geht eine schillernde Figur der internationalen Filmszene endgültig in Rente, zumindest in dieser Rolle.
Zusammen mit seinem Filmpartner Bud Spencer prägte Hill fast zwei Jahrzehnte lang ein Genre, das als „Haudrauf-Western“ weltweit erfolgreich war. Die Ästhetik war von den Italo-Western übernommen, doch deren Nihilismus und Brutalität durch überdrehten Humor ersetzt.
Klassiker – oder simpel gestrickter Klamauk
Ausgedehnte Slapstick-Prügeleien und flotte Locker-vom-Hocker-Sprüche machten Filme wie „Gott vergibt – Django nie“ (1967) „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ (1970), „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971) oder „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ (1972) zu Klassikern, die von der Kritik freilich als simpel gestrickter Klamauk abgeheftet wurden. Der Beliebtheit des Duos konnte das nie schaden.
Im 1973er-Klassiker „My Name is Nobody“ wandelte Terence Hill zum Score von Ennio Morricone auf Solopfaden durch die Prärie. Sein Markenzeichen waren die stahlblauen Augen und das süffisante Lächeln, das auch im ernsten Fach zum Tragen kam, wie etwa als Freiheitskämpfer Garibaldi in Luchino Viscontis „Der Leopard“ (1963) an der Seite von Claudia Cardinale und Burt Lancaster.
Bud Spencer, der unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli ein erfolgreicher Schwimmer und Wasserballer war, verstarb im Juni 2016 mit 86 Jahren. Eine weltweit tourende Ausstellung, die aktuell als „Bud Spencer Museum“ auf der Straße Unter den Linden in Berlin Station macht, trägt die Aura des ungleichen Schauspieler-Duos in die Jetztzeit.