Teddy Thompson
beschäftigt seine Eltern auch mit 30 noch
Die Everly Brothers – „das war die erste Musik, die ich als Kind wirklich liebte“, sagt Teddy Thompson, immerhin Jahrgang 1976. Die Everlys hat er auch auf seinem Debüt erfolgreich versteckt (im Duett mit Emmylou Harris). Und stecken sie nicht immer noch in den Vocal-Arrangements von Thompsons aktuellen Songs wie „Shine So Bright“ und „Everybody Move It“? „Wahrscheinlich. Ich wollte immer klare Stimmen und schöne Harmonien hören, weshalb mir damals Punk nie gefiel. Da lag das alles immer begraben.“ Während Vater Richard, der seine Gitarre auf einigen Songs jetzt unverkennbar auch für den Sohn spielt, sein Instrument zur ersten Stimme machen konnte, fiel es Teddy ungleich schwerer, seine eigene Stimme zu finden. „Es brauchte einfach Zeit“, sagt der Wahl-New Yorker. „Manche Leute finden schon auf dem ersten Album ganz ihren Ausdruck, wie Rufus Wainwright. Ich gehöre eher zu denen, die langsam Fortschritte machen. Auch wenn ich mir meiner Stimme heute wesentlich sicherer bin als bei meinem Debüt.“ Das ja auch schon sechs Jahre zurückliegt. Dazwischen erinnerte ihn auf einer gemeinsamen Tour Rosanne Cash daran, dass „ich das. was ich tue, unbedingt ernst nehmen sollte“, und Mutter Linda verhalf er 2002 zum Comeback nach 17 Jahren, als Co-Produzent und Co-Autor von „Fashionably Late“. Was machte mehr Spaß: Mit dem Vater touren oder mit der Mutter Songs schreiben? Er lacht kurz auf. „Mehr Spaß? Na ja, wahrscheinlich die Tour mit Dad, aber vor allem, weil es meine erste überhaupt war. Der Spaß beim Schreiben ist ein anderer. Und ich stehe meiner Mutter näher, und es ist einfacher, mit ihr rumzuhängen.“ Die Reihe mit Everly Brothers-Songs soll übrigens fortgesetzt werden.