Taylor Swift in Gelsenkirchen: Haben Frauen, die auf Toilette müssen, ein Problem?
Manchmal kann man den Eindruck bekommen: Großkonzerte sollten besser nicht von Frauen besucht werden
Taylor Swift hat bei ihrem ersten Konzert in Deutschland in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen eine riesige Fangemeinde begeistert. Rund 200.000 Swifties bei drei Auftritten werden erwartet. Doch hinter den Kulissen sorgte die Organisation bei vielen Fans für Ärger und Frust.
Großartige Performance, katastrophale Planung
Die Stimmung während des Konzerts war ausgelassen. Videos auf Social Media zeigten, wie enthusiastisch die Fans reagierten, als Taylor Swift Gelsenkirchen auf Deutsch begrüßte. Abseits der Bühne jedoch hagelte es Kritik. Besonders die Organisation rund um die Arena sorgte für schlechte Stimmung. Auf TikTok teilten viele Swifties ihren Frust über stundenlanges Anstehen bei Toilettengängen und der Ausfahrt vom Parkplatz der Arena. Viral ging das Video der Userin Joy_scar, die sich empört über die Planung der Arena aufregte.
Im TikTok-Video beschrieb sie ihre Erlebnisse vom Taylor Swift-Konzert in Gelsenkirchen. Sie bezeichnete die Veltins-Arena als „die schlecht organisierteste überhaupt“. Zwar sei die Show selbst großartig gewesen, doch die Organisation rund um das Event sei eine „absolute Katastrophe“. Besonders das Problem mit den Toiletten wurde hervorgehoben. Frauen hätten zwei Stunden anstehen und teilweise auf Männerklos gehen müssen, was ebenfalls mit langen Wartezeiten verbunden war.
Ein weiteres Problem war die Abreise. Im selben TikTok berichtete die Userin: „Jetzt stehen wir hier seit einer Stunde auf dem Parkplatz, weil es nur eine Ausfahrt gibt. Das kannst du wirklich keinem erzählen, meine Nerven liegen blank.“ Auch andere Fans berichteten auf TikTok von stundenlangem Warten auf den Parkplätzen. Ein größerer Polizeieinsatz in der Nähe der Arena hatte die ohnehin angespannte Verkehrssituation noch einmal verschärft.
Vom Toiletten-Dilemma zu teurem Wasser
Die „Eras Tour“-Toiletten-Problematik hatte in der Vergangenheit schon für mehrere Diskussionen auf Social Media gesorgt. Auch in Paris drehten Fans TikTok-Videos wie sie in der schier endlos langen Schlange zur Toilette mitsangen und feierten. Außerdem kursieren zahlreiche Videos mit Tipps, wie man sich möglichst lang die Blase verkneifen kann, und welche Songs der Setlist am besten geeignet wären, um eine Pinkel-Pause einzulegen. Ein heißer Tipp ist während der Performance des Songs „All Too Well“ in der 10-Minuten-Version. Wenn man am Anfang geht, bleibt mit etwas Glück noch genug Zeit den letzten Refrain mitzuhören.
Neben den organisatorischen Problemen gab es auch Kritik an den hohen Getränkepreisen und der geringen Anzahl an Verkaufsständen. Wasser kostete bis zu 5 Euro für eine 0,5-Liter-Flasche, und die Fans mussten teilweise 30 Minuten anstehen, um Getränke kaufen zu können. Besonders bei den heißen Temperaturen sei dies problematisch gewesen. Für die kommenden Konzerte am Donnerstag und Freitag (18. und 19. Juli), bei denen noch höhere Temperaturen erwartet werden, könnte das zu ernsthaften Problemen führen.
Es gab jedoch auch Fans, die andere Erfahrungen gemacht hatten. Eine Userin auf TikTok schrieb unter das Video von Joy_scar: „Auf welchem Konzert warst du? Ich war innerhalb von fünf Minuten drin, hatte innerhalb von zwei Minuten ein Getränk und war ohne Schlange vor der Red Era auf dem Klo.“ Eine andere Nutzerin fügte hinzu: „Wir haben im Parkhaus geparkt und waren innerhalb von 30 Minuten aus dem Parkhaus und auch von der Arena raus. Finde es so krass, wie unterschiedlich es ist.“ Auch die bahnfahrenden Swifties vertrieben sich die Wartezeit auf die Züge und teilten Videos, indem sie am Bahnsteig das Lied „Getaway Car“ aus der „Reputation“-Ära zum Besten gaben.
Die Veltins-Arena hat sich zu der Kritik bisher noch nicht geäußert. Die Polizei Gelsenkirchen hingegen erklärte, dass die Verkehrssituation bei Veranstaltungen dieser Größe üblich sei und es insgesamt eine friedliche Veranstaltung war, bei der die Besucher gesungen, getanzt und gefeiert haben.