„Sugar Man“-Sänger Sixto Rodriguez ist verstorben
Der Singer-Songwriter, bekannt durch den Dokumentarfilm „Searching for Sugar Man“, starb mit 81 Jahren. Die Todesursache ist unbekannt.
Der Singer-Songwriter Sixto Rodriguez ist tot. Dies teilten seine offizielle Webseite sowie Social-Media-Kanäle mit. Der Folk-Musiker, der meistens nur unter seinem Nachnamen Musik veröffentlichte, verstarb im Alter von 81 Jahren. Durch Songs wie „Sugar Man“ oder „I Wonder“ erlangte er Kultstatus, konnte aber nie große kommerzielle Erfolge feiern. Erst durch den Oscar-prämierten Dokumentarfilm „Searching for Sugar Man“ wurde Rodriguez zum Star. Die Todesursache wurde nicht bekanntgegeben.
Sixto Diaz Rodriguez wurde am 10. Juli 1942 in Detroit, im US-Bundesstaat Michigan, als Sohn mexikanischer Einwanderer geboren. Beeinflusst durch die Friedensbewegungen der 1960er-Jahre, begann Rodriguez selbst Songs zu schreiben. Darin verarbeitete er vor allem seine Erfahrungen mit Diskriminierung und sein Leben in der Arbeiterklasse. 1970 veröffentlichte er sein Debütalbum „Cold Fact“, auf dem sein wohl berühmtester Song „Sugar Man“ zu finden ist. Ein Jahr später folgte der Nachfolger „Coming from Reality“. Beide Alben blieben jedoch erfolglos, weswegen sich Rodriguez von der Musik abwandte und wieder in der Baubranche arbeitete. Ebenfalls versuchte er sich in der Lokalpolitik und trat 1981 sogar zur Bürgermeisterwahl in seiner Geburtsstadt an.
Obwohl Rodriguez in den USA und Europa nur Genre-Kennern ein Begriff war, entwickelte er sich in Südafrika zu einer Art Volksheld. Seine politisch aufgeladenen Songs, allen voran das Lied „I Wonder“, wurden zu Hymen in der Anti-Apartheid-Bewegung der 1980er-Jahre. Auch in Australien und Neuseeland erfreute sich seine Musik großer Beliebtheit, weswegen Rodriguez auch mehrere Konzerte in diesen Ländern spielte.
Der zurückgezogene Musiker blieb jedoch für viele seiner südafrikanischen Fans ein Rätsel. Viele Legenden um Rodriguez und sein angebliches Ableben waren im Umlauf, was den Filmemacher Malik Bendjelloul dazu veranlasste, eine Doku über ihn zu drehen. Der 2013 veröffentlichte Dokumentarfilm „Searching for Sugar Man“ wurde zu einem großen Erfolg und gewann sogar einen Oscar sowie viele weitere Filmpreise. Sein Sound aus Folk und Psychedelic kam erstmals in den USA im Mainstream an und verhalf Rodriguez 40 Jahre nach seinem Debüt zu späten Ruhm. Auf dem Coachella Festival 2013 trat er als einer der Hauptacts auf.
Sixto Rodriguez verstarb am 8. August 2023. Er hinterlässt drei erwachsene Töchter.