Strolch im Stadion
Der kleine Ben Kweller beendet die Schrulligkeiten - weil er wie die Beatles und Springsteen hungrige Herzen treffen will
Das hier ist ein bedeutsamer Moment in der Karriere des Sängers Ben Kweller, das muss man wissen. All das Jungsein, das große Hallo wegen der Frühreife, auch die Ziellosigkeit der ersten Jahre als Solokünstler vorbei, sagt Kweller. „Ich weiß noch, wie ich mit acht Jahren am Plattenspieler meines Vaters stand und wieder und wieder ,All You Need Is Love‘ hörte. Mir liefen die Tränen herunter, und seitdem wollte ich immer so etwas hinbekommen. Ich erinnere mich jetzt wieder an diese Zeit. Die ganze Coolness, die Hipness, das war gut für eine Weile, aber jetzt ist es vorbei. Ich möchte möglichst viele Leute berühren, ihnen Hoffnung geben, so wie die Musik anderer Leute mir Hoffnung gegeben hat. Das fühlt sich fast wie so eine Art Auftrag an.“
Eine Mission! Das hat man nicht kommen sehen. Aber Kweller ist kein Aufschneider und glaubt wohl an Schicksal, will das aber nicht in einer überheblichen Art verstanden wissen. „Es geht eher darum, sich ernsthaft mit dem auseinanderzusetzen, was man hat und kann. Ich habe den Eindruck, jetzt endlich anzufangen, meine Verantwortung zu übernehmen.“
Weil Ben Kweller sein neues Album „Ben Kweller“ nun also
¿ STYLE Was tragen Songwriter im Herbst? Kwellers Garderobenfuhrung
irgendjemand in England handgemacht hat. Hat nur 20 Dollar gekostet. 4 JEANS: Mir ist es wichtig, dass der Bund weit oben sitzt. Ich finde alte Fotos so toll, auf denen Leute wie David Bowie und Mick Jagger ihre Hosen richtig hoch tragen. Diese hier sind von Piain Pockets, original aus den Siebzigern. 5 STIEFEL: Cowboystiefel sind mein Markenzeichen. Diese hier sind von Lucchese. Man kriegt sie in New York, aber da kosten sie 1000 Dollar. Meine habe ich bei „Aliens Boots“ in Austin, Texas ergattert, für nur 300. Klar, dass man Stiefel nie Second Hand kauft. Wer gebrauchte Stiefel kauft, kauft die fremden Füße gleich mit.
1 SONNENBRILLE: Die habe ich schon ewig, sie hat um die drei Dollar gekostet. Ich habe ganze Berge billiger Sonnenbrillen zu Hause, aber nur eine teure, von Yves Saint Laurent. Goldene Fassung, braune Gläser – super! 2 T-SHIRT: Das ist kein besonderes, habe ich zwischendurch bei H&M gekauft. Meine Grundausstattung hole ich mir bei American Apparel. Im Sommer ziehe ich mich am liebsten wie ein argentinischer Gymnasiast aus den Siebzigern an. 3 BUTTON: Ich sammle die Gitarren der „Swinger“-Serie von Fender, die nur im Jahr 1969 hergestellt wurden. Und auf Ebay habe ich jetzt diesen kleinen „Swinger“-Anstecker gefunden, den