Stone im September
Fettes Brot und das Rödelheim Hartreim Projekt gehören zu den 111 Bands, die wir in die Liste der besten deutschen Bands gewählt haben. In der Septemberausgabe 2002 fallen ihre Namen in einem Text, in dem Joachim Hentschel den Deutsch-Rap in der Krise sieht. Weitere Vertreter des Genres, die es in das Büchlein geschafft haben -von Jan Delays Pionierarbeit über Sidos Gangsta Rap bis zu Caspers Crossover -zeigen, was von der großen Welle geblieben ist und welche Nachfolger sie anschwemmte. Außerdem Thema der Ausgabe war die Bundestagswahl -eine weitere Parallele zum neuen Heft. Der Name der damaligen Rubrik „Nationaltheater“ war im Wahlkampf Programm. Für den Autor Freddie Röckenhaus war jedes Kreuzchen eine Stimme für „das kleinere Übel“. Im Bundestagswahljahr davor, 1998, schaffte es ein deutscher Künstler auf das Cover des Septemberhefts. Marius Müller-
Westernhagen war wieder, wie er sang „hier, in meinem Revier“. Nach einem Konzertfilm von D. A. Pennebaker („Don’t Look Back“,“Monterey Pop“) einer Live-CD und einem Open Air in Hockenheim, die kommerziell allesamt unter den Erwartungen blieben, war er mit 50 und dem neuen Album „Radio Maria“ geläutert: „Mir wurde immer klarer, dass nicht ich selbst wichtig bin, sondern das, was ich geschaffen habe. Das, was bleiben wird.“ Musiker wie B.B. King, John Lee Hooker oder Bessie Smith haben schon etwas Unsterbliches hinterlassen. Der Blues bringt in jeder Generation junge Talente in der Tradition alter Helden hervor, die im September-Special „The Blues Today“ gegenübergestellt wurden. Weit zurück reichte auch der Blick im Nationaltheater dieser Ausgabe. Norbert Glanzberg, jüdisch-stämmiger Pianist und Komponist, der seit 1982 als verschollen galt, erzählte dem ROLLING STONE von seinem Leben auf der ständigen Flucht vor den Nazis, bei der die Musik ihm ein paar Mal das Leben rettete. „Im Reich der Klänge kann man weinen oder lachen und ist sicher, überall verstanden zu werden. Was wäre mir, dem das Heimatrecht zweimal geraubt wurde, wohl geschehen, wenn ich mich in dieser Sprache, die keiner missbrauchen kann, nicht hätte verständlich machen können.“
„Hurra, sie leben noch!“ freute man sich 2011 auf dem Titelblatt über die Rückkehr der Red Hot Chili Peppers ins Licht der Öffentlichkeit. Nach 27 Jahren im Geschäft, Stadientourneen und Millionen verkaufter Alben bekam Anthony Kiedis immer noch ein komisches Gefühl, als seine Band als eine der größten der Welt bezeichnet wurde. Die Abonnenten bekamen übrigens ein anderes Cover: Wilco.
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