Stone im März

Für den monatlichen Rückblick haben wir dieses Mal das Heft mit dem womöglich heißesten Cover aus den Archivschränken gekramt. Gut, die beiden Herren Jagger und Richards haben schon einmal bessere Tage gesehen, aber an Schlagfertigkeit und jugendlichem Drive fehlt ihnen damals wie heute nichts. Zu ihrer „Bridges To Babylon“-Tour findet man in der März-Ausgabe 1998 ein siebenseitiges Feature inklusive ausführlicher Beschreibung von Keith Richards‚ Frisur. Ironischerweise mussten sie die ersten Auftritte ohne die „fucking bridge“ absolvieren. Im Interview werden Mythen wie das Rock’n’Roll-Klischee mit dem zerstörten Hotelzimmer und wen Marianne Faithfull nun besser im Bett fand angesprochen, aber natürlich nur bis zu einem gewissen Grad geklärt. Nicht weniger geheimnisvoll ist die damals aufblühende Fiona Apple. Dass sie sich einerseits in ihrem Video zu ihrem Hit „Criminal“ in Unterwäsche räkelte und anderseits die „Scheinwelt“ des Pop-Business geißelte, als sie dafür den MTV-Award kassierte, schien ein bisschen widersprüchlich. Doch als unterkomplexe Persönlichkeit ist die Künstlerin, die in ihrem Hotelzimmer gern Zeitungscollagen zusammenstellt, auch danach nicht aufgefallen.

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