Stone im Februar
Tiefe Einblicke und Außerweltliches – ein Streifzug durch die Februarausgaben vergangener Jahre, die alle online unter www.rollingstone.de/das-archiv zu finden sind
Im Februar stecken einem die grauen Tage eines langen, kalten Winters schon sehr in den Knochen. Das gilt nicht nur für uns Normalos, sondern auch für den einst als (Gitarren-)Gott titulierten Eric Clapton. Und so guckt er ein bisschen missmutig vom Cover unserer Februar-Ausgabe des Jahres 1995. Im ausführlichen ROLLING STONE-Interview ließ er damals nachdenklich die letzten 30 Jahre seines Wirkens Revue passieren. Um nicht vollends in Melancholie zu versinken, durfte Benjamin von Stuckrad-Barre ein paar Seiten weiter im Namen der guten Stimmung seine Ansichten zu den „öligen Schlager-Barden“ von Pur kundtun, und dazu gab es sogar noch ganze acht Seiten zu Alltime-schmunzel-Ausnahme-Bundespräsident Heinrich Lübke. Da hätte vermutlich sogar Eric Clapton seinen Spaß gehabt.
Auf dem Cover der Februarausgabe von 1999 präsentieren sich die Beastie Boys als Global Players. Mike D und Ad Rock in enger Baseball-Kluft, schön mit Stirnband, Schweiß- und Ellenbogenschutz – Adam „MCA“ Yauch steht als Schiedsrichter mit standesgemäßer Nerdbrille in der Mitte. Sportlich geht es auch im Treffen zwischen dem kölschen Springsteen Wolfgang Niedecken und dem (zu jener Zeit) kölschen Pelé (oder sagen wir: Hans Moser) Toni Polster zu. Allerdings hatte der FC-Mittelstürmer dem BAP-Sänger bei den Fotosessions die Gitarre geklaut. Es soll Leute geben, die das für eine gute Idee halten – aber die haben Polster noch nie singen hören.
Für manche auch eine gute Idee: die Toten Hosen zum Mond schießen. Der ROLLING STONE war im Februar 2002 schon ganz nah dran: Campino, Kuddel und Co. steckten bereits in den Raumanzügen, blieben dann aber wohl am Ende doch auf der Erde. George Harrison hatte die irdi-schen Gefilde da schon seit drei Monaten verlassen, und wir widmeten dem stillen Beatle ein 16-seitiges Special, in dem sich unter anderem Tom Petty und Mick Jagger an ihre Zeit mit dem achtarmigen (oder verwechseln wir hier was?) Gitarristen erinnern. Zudem hatte sich im Februar 2002 eine Gruppe namens Vega 4 mit ihrem Debüt „Satellites“ vorgenommen, U2 zu beerben, obwohl die Iren sich doch noch bester Gesundheit erfreuten. Den Versuch kann man im Nachhinein wohl durchaus als gescheitert ansehen.
Geglückt ist dagegen acht Jahre später unser Coup, die scheue Sade um ein Interview zu bitten. Allerdings wollte die schöne Sängerin unsere Fragen zu ihrem Album „Soldier Of Love“ nur per E-Mail beantworten. So mussten wir – oder doch zumindest der männliche Teil der Redaktion – sie weiterhin aus der Ferne anhimmeln. LA/MB
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