„Mann mit Vision“: Steve Winwood verneigt sich vor Spencer Davis
Der Multiinstrumentalist war mit seinem Bruder einige Jahre Teil der Spencer Davis Group, bevor er Traffic gründete.
Steve Winwood hat seinem ehemaligen Bandkollegen Spencer Davis nach dessen Tod die Ehre erwiesen und ihm bescheinigt, mit seinen Ideen Musikgeschichte geschrieben zu haben.
Davis spielte ab der Gründung der Spencer Davis Group in Birmingham im Jahr 1963 gemeinsam mit Steve Winwood (Orgel und Lead-Gesang) und seinem Bruder Muff (Bass) sowie Drummer Pete York. Er verstarb am Montag (19. Oktober) im Krankenhaus, wo er wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt wurde.
Pionier der britischen Folk-Szene
In einem persönlichen Statement auf seiner Website erinnerte sich Steve Winwood an das erste Treffen mit ihm, das für ihn bereits die Grundlage für die spätere Zusammenarbeit legte. Damals war Windwood gerade einmal 13 Jahre alt, Davis aber bereits 22.
„Ich spielte mit meinem Bruder und seiner Band an der Universität Birmingham“, so der inzwischen 72-Jährige. „Spencer, der ein Student in Birmingham war, trat dort mit einer kleinen Gruppe von Musikern auf. Wir trafen uns hinter der Bühne, und die ersten Samen der Spencer Davis Group wurden gesät.“
Winwood würdigte Davis als „frühen Pionier der britischen Folkszene, die in seinem Fall den Folk-Blues und schließlich das, was damals ‚Rhythm and Blues‘ genannt wurde, fest umarmte.“
Der Multiinstrumentalist und Sänger weiter: „Er beeinflusste meinen Musikgeschmack, und er besaß die erste 12-saitige Gitarre, die ich je gesehen habe. Er war von der Musik von Huddie ‚Lead Belly‘ Ledbetter und Big Bill Broonzy angetan. Ich hatte bereits einen großen Bruder, der mich stark beeinflusste, und Spencer wurde zu dieser Zeit selbst wie ein großer Bruder für mich.“
Winwood sagte zudem, dass Davis „definitiv ein Mann mit einer Vision“ war – und „einer der Pioniere der ‚Britischen Invasion‘ in Amerika in den 60er Jahren“.
In den 60ern gelang der Spencer Davis Group zahlreiche von Davis geschriebene Hits wie „Gimme Some Lovin“ und „I’m A Man“. Nach Winwoods Ausstieg gelang Davis auch eine denkwürdige Solo-Karriere. Auf der Bühne setzte er die Erfolgsgeschichte seiner Band mit anderen Musikern fort.