Steve Earle
Auf Townes Van Zandts Spuren
Für sein Projekt, die verstörenden Balladen des verstorbenen texanischen Songwriters zu covern, hatte Earle den optimalen Ratgeber: Van Zandt selbst. Anfang der Neunziger, als Earle noch tief im Drogensumpf steckte, besuchte ihn Townes in Nashville und bot seine Hilfe an. „Er sagte: .Benutzt du saubere Nadeln?‘ – ,Klar.‘ – Jeden Tag?‘ – ,Ja.‘ – .Dann hör dir mal diesen Song an, den ich gerade geschrieben habe.‘ Und er spielte für mich .Marie‘. Es haute mich einfach um. Ich habe gelernt, wie man Songs schreibt, indem ich seine Songs sang.“ 15 Townes-Originale hat Earle zusammengestellt, die er überwiegend in seinem Wohnzimmer aufnahm, um die karge Intimität der Vorlagen zu wahren. Bekanntes wie „Pancho And Lefty“ und „To Live Is To Fly“ ist dabei, aber das Spektrum, so Earle, sei ungleich größer. „Ich hätte auch ein Album für Selbstmörder machen können, aber damit würde man Townes nicht gerecht. Jedenfalls ist das eine der besten Platten, die ich je gemacht habe.“