Stephen Malkmus: Neues Dance-Album erscheint im März
Mit „Groove Denied“ bringt der Sänger eine elektronische Platte ohne Gitarren heraus. Das heißt aber nicht, dass es darauf keinen richtigen Gesang oder Melodien gibt.
Jetzt ist es raus: Das Soloalbum, zu dem sich Stephen Malkmus lange bedeckt gehalten hatte, erscheint am 15. März bei Domino. Das bestätigte der 51-Jährige jetzt in einer Pressemitteilung.
Malkmus hatte in den Neunzigern mit Pavement große Popularität erreicht. Mit seiner aktuellen Band The Jicks erschien letztes Jahr die Platte „Sparkle Hard“, einer der besten Alben 2018. Jetzt bringt der Sänger ein elektronisches heraus, das aber keine reinen EDM-Instrumentals enthalten soll, sondern richtige Songs mit „kunstvoll schiefen Melodien“ und „schrägen Lyrics“. Dabei durchaus mal weg vom konventionellen Songwriting: „Es macht Spaß mit Sachen herumzuspielen, mit denen man sich sonst nicht beschäftigt“, kommentiert Malkmus das Elektronik-Experiment.
Altbewährtes geht vor
Ursprünglich wollte Stephen Malkmus „Groove Denied“ vor dem im Mai 2018 erschienenen „Sparkle Hard“ seiner Band The Jicks rausbringen. Das soll bei Matador aber nicht für eine große Euphorie-Welle gesorgt haben. „Sie wollten es nicht veröffentlichen“, erklärte Malkmus der „Washington Post“. „Oder sie dachten, es sei dumm, es zuerst zu veröffentlichen, weil es eine Art „Kopfkratzer“ war. Vielleicht würden sich einige meiner eher traditionellen Fans von Pavement am Kopf kratzen.“
AmazonLetztlich ließ sich das Label aber doch darauf ein und wird „Groove Denied“ nun am 15. März 2019 herausbringen. Stephen Malkmus postete indes bereits einen Videoausschnitt zu seiner neuen Single „Victor Borgia“ auf Facebook. Es zeigt Malkmus allein in einem Dance-Club, der schon fast mit ironisch vorgetragenem englischen Akzent singt. Da werden Erinnerungen wach an die frühen Human League oder Man Without Hats.
„Ich dachte an Dinge wie Pete Shelleys „Homosapien“ oder DIY-Synth-Musik von 1982″, sagt Stephen. „Und auch daran, wie während der New Wave der 80er diese ganzen suburbanen Dance Clubs existierten, wo sich alle Freaks treffen würden – ein Zufluchtsort.“
Nur Ableton und ein paar Synthies
„Groove Denied“ ist Malkmus‘ erstes offizielles Album ohne The Jicks seit 2001. Alles was er diesmal benutzt hat, war ein Computer mit Ableton Live und ein paar „Soft Synths“. Er vergleicht den Aufbau der Tracks mit „diesen Mädchen, die seine Kinder auf dem iPhone zusammenstellen. Die Wahl der Haarfarbe, der Kleider usw. Dieses „swipe and grap thing“. eine Art Apple-Scroll-Denkweise.“
Seine Begeisterung für den elektronischen Sound geht auf Malkmus‘ Zeit in Berlin zurück – dort ist auch ein Großteil der Songs entstanden – als er die dortige Partyszene mit all seinen berühmten Clubs kennenlernte. „Die Musik kann großartig sein. Man geht aus, tanzt und verliert sich darin. Oder man stürzt halt ab“, schwärmt der Sänger.
Ab heute gibt es neben dem Video zu „Victor Borgia“ auch die Trackliste mit Album-Cover und Tourdaten zu „Groove Denied“.
Tracklist:
1. Belziger Faceplant
2. A Bit Wilder
3. Viktor Borgia
4. Come Get Me
5. Forget Your Place
6. Rushing The Acid Frat
7. Love The Door
8. Bossviscerate
9. Ocean of Revenge
10. Grown Nothing
Malkmus kommt mit seinem neuen Soloalbum „Groove Denied“ auch nach Deutschland.
Stephen Malkmus live:
- 05.06. Hamburg, Knust
- 15.06. Duisburg, Traumzeltfestival
- 16.06. Mannheim, Maifeldderby