Steine aus dem Glashaus
Der Herbst wurde von Tag zu Tag heißer: Kampf um „Stuttgart 21“, Massendemos gegen Atomkraft, der nächste Castor-Transport kündigte sich an. Dem Ruf des Ungehorsams folgte ROLLING-STONE-Autor Fred Grimm in alle Winkel der Republik, in denen auf kreative, friedliche oder eher krawallige Art gegen den Status Quo aufbegehrt wird. Die sympathischen Rebellen stellt er in seiner großen Reportage in diesem Heft vor. Nur das Treffen mit dem ominösen Wikileaks-Aktivisten Daniel Domscheit-Berg klappte leider nicht: Zwei vereinbarte Interviewtermine ließ der Angefragte platzen – kurz darauf ging sein Wikileaks-Ausstieg durch die Presse. Wer mehr von Grimm lesen will: Wir empfehlen sein Buch „Wir wollen eine andere Welt – Jugend in Deutschland 1900-2010“ (Zweitausendeins).
Frank Schäfer blickte für unser Special auf das Leben von Jimi Hendrix zurück. In diesem Heft schreibt er sonst meistens über Literatur, kennt sich aber auch mit Gitarrengöttern bestens aus. Er hat bereits – mit Michael Rudolf – ein „Lexikon der Rockgitarristen“ verfasst und eine Sammlung von Hendrix-Würdigungen veröffentlicht („A Tribute To Jimi Hendrix“), demnächst erscheinen seine „111 Gründe, Heavy Metal zu lieben“. Dass er selbst mit den sechs Saiten umgehen kann, beweist dieses Archivbild: Vor gut 20 Jahren spielte er bei der Band Salem’s Law – ein hartes Brett, wie man unschwer sehen kann.
In Insiderkreisen gilt unser Autor Jürgen Ziemer nicht nur als Kenner, sondern auch als veritabler Doppelgänger von Kunstpop-Legende Bryan Ferry. Mehrfach haben die zwei sich schon zum Interview getroffen, weshalb es angemessen war, dass Ziemer für unser Special von Ferry zum Hausbesuch nach London eingeladen wurde. Dort bekam er von Bryan Adams die Klinke in die Hand: Der hatte Ferry gerade eben für die „Vogue“ fotografiert.