„Star Wars“-Star Jake Lloyd lebt seit Jahren mit Schizophrenie
Der Darsteller des jungen Anakin Skywalkers ist durch seine psychische Erkrankung schwer beeinträchtigt.
Die Mutter von Jake Lloyd, der in „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ (1999) den jungen Anakin Skywalker spielte, hat sich zur Gesundheit ihres Sohnes geäußert. Kurz nach Erscheinen des Films kehrte Lloyd der Schauspielerei den Rücken zu. Fans sind jedoch nach wie vor an ihm interessiert.
In einem Gespräch mit dem Nachrichtensender Scripps News sprach seine Mutter Lisa Lloyd nun über schwerwiegende Diagnosen. Damit räumte sie auch mit Gerüchten aus der „Star Wars“-Fanszene auf. Bereits im Jahr 2008 sei bei Jake Lloyd eine paranoide Schizophrenie festgestellt worden. Davor habe er vom Leben in verschiedenen Realitäten berichtet, außerdem davon, Menschen mit schwarzen Augen zu sehen und Gespräche mit Jon Stewart von „The Daily Show“ zu führen.
Zusätzlich, so erzählte es nun seine Mutter, habe Jake Lloyd die hirnorganisch bedingte Störung Anosognosie. Diese neurologische Verfassung führt dazu, dass Menschen ihre eigenen Symptome nicht bewusst sind. „Er dachte, er brauche keine Medikamente, weil er ja nicht krank sei“, berichtete Lisa Lloyd. „Er dachte, er müsse nicht zur Therapie, weil ja nichts falsch bei ihm sei.“
Jake Lloyd als junger Anakin Skywalker in „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“
Die Mutter des zum Kinostart seines größten Films erst zehn Jahre alten Schauspielers sprach außerdem über Auswirkungen der Krankheit. 2015 geriet er erstmals mit dem Gesetz aneinander. Er soll seine Mutter geschklagen haben, später gab es außerdem Vorfälle im Straßenverkehr. In diesem Zuge wurden Jake Lloyds gesundheitliche Probleme erstmals öffentlich. Statt in ein Krankenhaus kam er damals für zehn Monate ins Gefängnis. Sein Zustand verschlechterte sich zusätzlich, als seine Schwester im Jahr 2018 starb. 2023 wurde er schließlich in eine medizinische Einrichtung eingewiesen.
„Jake liebt ‚Star Wars‘“
Inzwischen gehe es Lloyd merklich besser, so seine Mutter in dem neuen Interview. Ihr Sohn könne nun Filme sehen – zuletzt habe er „Wonka“ (2023) geschaut. „Als er Medikamente nicht nahm, konnten wir keine Filme schauen. Er hatte nicht die Konzentrationsspanne dafür“, sagte Lisa Lloyd. Auch wenn es andere Gerüchte gibt, sei Jake Lloyd „Star Wars“-Fan. „Er liebt die ganzen neuen ‚Star Wars‘-Sachen“, stellte die Mutter klar und erzählte, dass Jake kürzlich die Disney+-Serie „Ahsoka“ geschaut habe. „Die Leute denken, Jake hasst ‚Star Wars‘, aber er liebt es.“
Schizophrenie ist genetisch bedingt
In dem Zuge stellte Lisa Lloyd außerdem klar, dass die Diagnose ihres Sohnes nichts mit den negativen Kritiken von „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ zu tun habe. „Das wäre ohnehin passiert.“ Auf väterlicher Seite habe es in der Familie mehrere Fälle von Schizophrenie gegeben. „Ich denke, das war genetisch. Sein Psychiater sagt auch, dass Jake früher oder später schizophren geworden wäre.“ Sie selbst habe ihren Sohn vor den Gegenreaktionen auf den Film beschützt. „Er hat einfach draußen mit seinen Freunden gespielt, ist Fahrrad gefahren. Er wusste nichts davon, es war ihm egal. Alle machen so eine große Sache daraus. Ich finde das ärgerlich, Jake war einfach ein kleines Kind, als der Film erschien, und er hat diese ganzen Sachen gar nicht mitbekommen, weil ich ihn nicht ins Internet gelassen habe.“
Dementsprechend habe Jake Lloyd die Schauspielerei auch nicht wegen des „Star Wars“-Films sein gelassen. „Das hatte mit unserer Familie zu tun. Wir haben uns damals scheiden lassen“, sagte Lisa Lloyd. Zwar werde ihr Sohn nicht in das Filmuniversum zurückkehren, doch er habe Spaß an der Produktionszeit gehabt.