Springsteen: Jetzt meldet sich auch der Boss zum Tode Liam Paynes zu Wort
Bruce Springsteen sagt: „Jung sterben – gut für die Plattenfirma, aber was ist für dich drin?“
Bruce Springsteen hat den Tod von Liam Payne kommentiert. Der 31-jährige, ehemalige One-Direction-Sänger ist am vergangenen Mittwoch (16. Oktober) aus dem dritten Stock eines Hotels in Buenos Aires gestürzt und tödlich verunglückt. Bislang ist unklar, ob Payne einen Unfall erlitt oder in Suizidabsicht vom Balkon sprang.
Klar scheint, dass Payne unter enormen Druck gestanden haben muss, seine Karriere am Leben zu halten. „Das ist in meinem Geschäft nichts Ungewöhnliches“, sagt Springsteen nun in einem Interview, das er gemeinsam mit seinem Film-Produzenten Jon Landau gegeben hat.
Drogen oder Alkohol, um etwas von diesem Druck abzubauen
„Es ist eine normale Sache. Es ist ein Geschäft, das enormen Druck auf junge Menschen ausübt. Junge Menschen haben noch nicht die innere Stärke oder das innere Selbst, um sich vor vielen Dingen zu schützen, die mit Erfolg und Ruhm einhergehen. So verlieren sie sich in vielen schwierigen und oft schmerzvollen [Dingen] … sei es durch Drogen oder Alkohol, um etwas von diesem Druck abzubauen“, so der Boss im Gespräch mit dem „Telegraph“.
Springsteen fühlt sich Liam Payne durchaus nahe. „Ich verstehe das sehr gut. Ich meine, ich hatte selbst mit verschiedenen Dingen zu kämpfen.“ Der 75-Jährige erinnert an seine Autobiografie „Born to Run“ aus dem Jahr 2016. Darin schildert er seine Depressionen. Sie wurden mit zunehmendem Ruhm größer. „Die Band hat mit ihren eigenen Problemen gekämpft“, sagt er. „Du gehst auf die Bühne, um dich selbst zu reparieren, deine Verletzungen und deine Schwierigkeiten zu überwinden.“
„Wenn einer meiner Kumpels starb, dann eines natürlichen Todes“
Springsteen kommt auf das 2008 verstorbene E-Street-Mitglied Danny Federici zu sprechen. „Er hat das definitiv getan. Drogen waren in der E Street Band keine Seltenheit, wissen Sie. Es gab jedoch eine Grenze – ich hielt mich aus deinen Angelegenheiten heraus, aber wenn ich auf der Bühne stand und sah, dass du nicht ganz du selbst warst, gab es ein Problem. Und so bildete sich eine Art Grenze um diese Bühne herum, an der die Leute relativ nüchtern und in Bestform sein mussten. Und ich sage immer, eines der Dinge, auf die ich am meisten stolz war, ist, dass, wenn einer meiner Kumpels starb, er eines natürlichen Todes starb.“
Jon Landau bringt die Todesfälle von Jimi Hendrix und Janis Joplin ins Spiel. „Und Kurt Cobain“, fügt Springsteen hinzu, „und immer wieder sterben Menschen daran. Es ist ein Todeskult.“ „Die Romantik, die mit so etwas einhergehen kann, war überhaupt nicht ansprechend“, so Landau. „Und so sind wir als Gruppe diesen Weg einfach nie gegangen.“
„Jung sterben – gut für die Plattenfirma, aber was ist für dich drin?“
Zustimmung vom Boss. „Das ist ein Schwindel, Mann. Das ist ein Teil der Geschichte, der einige junge Leute anlockt, aber es ist die alte Geschichte. Jung sterben – gut für die Plattenfirma, aber was ist für dich drin?“