Anti-Rammstein-Demo: Teilnehmern soll der Hitlergruß gezeigt worden sein

Die Pressesprecherin des Bündnisses „Kein Rammstein in Berlin“ will mit den Protesten weitermachen.

Vor dem dritten Auftritt der Band Rammstein in Berlin am Dienstagabend (18. Juli), hat sich die Pressesprecherin des Aktionsbündnisses „Kein Rammstein in Berlin“ zu Wort gemeldet. In einem Interview sprach Britt Baiano darüber, was ihre Protestaktionen bisher bewegen konnten. Trotz der Analyse, nicht alle Rammstein-Fans erreicht zu haben, wird das Bündnis weitermachen. Zumindest so lange, bis die Missbrauchsvorwürfe gegen Till Lindemann aufgeklärt sind.

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Im Gespräch mit dem Magazin „MADS“ ging Baiano auf Erfolge, aber auch Niederlagen bei ihren Protestaktionen vor den Rammstein-Konzerten ein. Angesprochen auf die Forderungen des Bündnisses gab sie an, dass es ihr und ihren Mitstreitern vor allen um die Aufklärung der Ereignisse ginge. „Wir wollen eine akribische juristische Aufarbeitung aller Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, die gegen Till Lindemann erhoben wurden. Und auch dass es auf einer kulturpolitischen Ebene zu einer wirklich großen Aufarbeitung von vergleichbaren Fällen, also Vorwürfen von Missbrauch, kommen wird“, so die Sprecherin. Zudem sei es wichtig, dass bei einer möglichen Verurteilung die Opfer auch entschädigt werden. Allen Beteiligten ist jedoch klar, dass die Konzerte nicht so einfach hätten abgesagt werden können.

Sie zeigte sich darüber hinaus stolz darauf, dass bis zu 300 Menschen gemeinsam mit ihr gegen die Auftritte der Band protestierten. Trotz der Unterstützung sei es aber zu Anfeindungen während der Demos gekommen. So habe man den Demonstranten etwa den Hitler-Gruß gezeigt, auch körperliche Bedrohungen sollen ausgesprochen worden sein.

Ob das Bündnis etwas bei allen Fans bewegen konnte, daran glaubt Baiano nicht. „Es haben sich sofort zwei Lager gebildet. Es gibt Rammstein-Fans, die das wirklich befürworten was wir tun. Aber es gibt natürlich auch die anderen. Ich denke, da wird sich nicht viel bewegen bei den Fans, die [auf den Konzerten] sind“, wird sie zitiert. Dennoch hofft Baiano, dass sich im anderen Lager etwas tut: „Sollte noch mehr ans Licht kommen, könnte es natürlich sein, dass nach und nach mehr Fans reflektieren und dann vielleicht am Ende auch sagen: Rammstein, das ist jetzt vorbei.“

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Der Auftritt im Berliner Olympiastadion markiert das Ende von Rammsteins Tournee durch Deutschland. Danach geht es für die Ost-Berliner in Paris und anderen Städten Europas weiter. Neben den Anschuldigungen an Sänger Till Lindemann sind nun auch Missbrauchsvorwürfe gegen Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz ans Tageslicht gekommen. Der Musiker bestreitet diese bisher.

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