Spotify-Debatte: Joe Rogan antwortet Neil Young und Joni Mitchell
Ein bisschen Frieden im Spotify-Streit um kontroverse Corona-Podcasts. Ist nun alles wieder gut?
In einem zehnminütigen Monolog via Instagram verkündete Stand-Up-Comedian und Podcaster Joe Rogan seine Sicht der Dinge im Streit mit Neil Young und Co. Er plädierte auf „Meinungsfreiheit“, schüttete verbale Asche auf sein poliertes Haupt – und gelobte Besserung.
Die munter weiter brodelnde Kontroverse war ausgebrochen, als der hoch bezahlte Spotify-Showmaster den Pandemie-Skeptikern Robert Malone und Peter McCullough freie Bahn in seiner Show ließ, um ihre grenzwertigen Covid-Thesen zu verbreiten. Rogan selbst tritt dabei nicht als pauschaler Impfgegner auf, sondern stellt falsche Aussagen über mRNA-Vakzine in den Raum. Im Sommer 2021 behauptete er etwa, diese würde eine echte Gentherapie bedeuten; was nicht zutrifft.
Rogan spricht von Meinungen und „gefährlichen Fehlinformationen“
Nun deklarierte der ehemalige Kampfsport-Moderator die Aussagen seiner jüngsten Gäste als „Meinungen“. Rogan räumte allerdings auch „gefährliche Fehlinformationen“ der studierten Krawall-Mediziner ein. Künftig werde er besser vorbereitet in Gespräche gehen, in denen sich heikle Standpunkte abzeichnen. „Bevor ich diskutiere, muss ich alle relevanten Fakten bei der Hand haben“. Ihm liege nichts daran, um jeden Preis kontrovers zu sein. „Ich habe nie versucht, mit diesem Podcast etwas anderes zu tun, als mit Leuten zu reden und interessante Gespräche zu führen.“
Spotify ist getroffen
Das Bekenntnis zu besserem Recherche-Handwerk mag seltsam naiv für einen Millionen-Dollar-schweren Profi klingen. VIPs wie Dwayne “The Rock” Johnson, Sängerin Jewel oder Star-DJ Kaskade klatschten seinem Plädoyer zwar digitalen Beifall. Doch für Spotify ist die Angelegenheit keineswegs vom Tisch, nachdem weitere Musikerinnen wie India Arie oder auch Ex-Young-Mitstreiter Graham Nash ihren Rückzug vom Streaming-Dienst erklärten.
Dabei geht es weniger um deren schiere Macht im digitalen Biz, als vielmehr um die gesellschaftliche Debatte, die von Spotify-Chef Daniel Eck angesichts fallender Börsenkurse zu Unzeiten kommt.
Sich ein bisschen besser informieren, dürfte für Joe Regan nicht reichen. Dass die Schweden ihrem Podcast-Star wiederum einen strengen Redaktionsleiter als Wachhund an die Seite setzen, ist bei seinem Naturell nur schwer vorstellbar. Die Spotify-Kontroverse, sie zündelt weiter…