Spiral Stairs
Der Ex-Pavement-Gitarrist ist nach schwerer Krise zurück
Gewiss, gehört hatte er diese Platten schon mal irgendwann. Wie auch nicht? „Shoot Out The Lights“ von Linda und Richard Thompson, Dylans „Blood On The Tracks“… Aber wirklich gesprochen haben diese Platten erst zu ihm, als Spiral Stairs alias Scott Kannberg nach der Trennung von seiner Frau selbst festhing in dieser „Stimmung der dunklen 30er“. Welche die Zeit dehnt und frisst, bis plötzlich rund fünf Jahre ins Land gegangen waren seit seinem letzten Album mit Preston School Of Industry. „Klar bedaure ich. dass ich nicht produktiver sein konnte“, so Kannberg. „Aber immer, wenn ich die Gitarre nahm, kam nichts raus dabei. Das ist aber auch sonst oft so bei mir. Ich höre sechs Monate kaum Musik, dann erwischt mich eine Platte und bringt mich zur nächsten und dann immer weiter bis ich unbedingt wieder selbst schreiben will.“ Die lange Pause wäre nicht ganz so lang geworden, hätte nicht auch sein erstes Soloalbum „The Real Fee/“ eine unüblich lange Genese hinter sich: Die ersten Sessions wurden bereits im Sommer 2008 in Seattle gebucht. „Früher ging immer alles ruckzuck. Aber ich wollte mir jetzt mehr Zeit nehmen. Und Jon half mir, über einige Songs mal etwas mehr nachzudenken.“ Jon ist Jon Auer von den Posies, deren Ex-Rhythmusgruppe jetzt Kannberg beschäftigt. „Er liebt die Details – und war ein gutes Medium für diese Schmutzarbeit, die dich entweder dazu bringt, Jahre in einer Platte hängenzubleiben oder… verrückt zu werden.“