„Weaving“-Sounds: So klingt die neue Rolling-Stones-Platte
In einem aktuellen Interview geben die Rolling Stones und ihr Produzent Andrew Watt interessante Einblicke in den Arbeitsprozess zum neuen Album „Hackney Diamonds“ – und gehen dabei technisch ins Detail.
Am 20. Oktober 2023 erscheint das neue Rolling-Stones-Album „Hackney Diamonds“. Hielt sich die Band bei der Pressekonferenz mit Talkmaster Jimmy Fallon in puncto Informationen noch recht allgemein, geben Mick Jagger, Keith Richards, Ronnie Wood und Produzent Andrew Watt in einem aktuellen Interview mit der „New York Times“ detaillierte Einblicke in den Studioprozess. Unter anderem ist darin die Rede von einem Klangdesign, das Richards als „weaving“ (auf Deutsch: „weben“) bezeichnet.
Gemeint ist damit das „sich ständig verändernde, spontane Zusammenspiel der Instrumente, insbesondere der Gitarren“, heißt es in dem Artikel. Die Band habe das Grundgerüst der meisten Songs gemeinsam im Studio aufgenommen. Im Mix waren die Musiker dabei so aufgeteilt, wie sie sich selbst auf der Bühne hören: Richards‘ Gitarre kam von links, Ronnie Woods Gitarre von rechts. „Ich wollte, dass es riesig klingt“, erzählt Watt. „Denn sie sind überlebensgroß. Sie sind die verdammten Stones. Wenn man sich dieses Album anhört, sollte man sich vorstellen, dass die Stones in einem Stadion spielen, denn genau das sind sie“.
Ronnie Wood meint dazu: „Wenn die Band erst einmal zusammenkommt und die Magie beginnt, wer weiß, wohin das führen kann?“. Wie im New-York-Times-Artikel zu lesen ist, teilt sich Wood die Gitarrenlinien nicht nur mit Richards, sondern auch mit Mick Jagger.
Infos zu „Hackney Diamonds“
„Hackney Diamonds“ ist das erste Rolling-Stones-Studioalbum mit eigenen Songs seit dem 2005 erschienenen „A Bigger Bang“. „Wir haben es ziemlich schnell fertig bekommen, es gab viele Ideen, die herumgeflogen sind. Wir haben sie vergangene Weihnachten gesammelt“, so Keith Richards kurz und knapp. Und Mick Jagger gab offen und ehrlich zu: „Wir waren wirklich faul“ – deshalb habe das neue Album auch so lange auf sich warten lassen. Angesichts der Tatsache, dass die Band in den vergangenen Jahren viel getourt ist, mag das so nicht stimmen, viel Zeit im Studio plante die Band aber offenbar nicht für sich ein, so Jagger. „Wir hatten schon was gemacht. Und dann haben wir uns einfach eine Deadline gesetzt. Keith und ich machten die Songs an Weihnachten, stellten sie im Januar fertig und mixten sie im Februar.“ So schaffte es die Band, bis zum Valentinstag ein neues Album fertig zu haben – in gerade einmal zwei Monaten.