Smalltalk

Wenn die mobile Jukebox der Wahl iPhone heißt, sollte der Kopfhörer zur Sprachkommunikation taugen. Dann klappt der Wechsel von höheren Musikgenuss zum Ferngespräch nahtlos.

Für freies Sprechen über das Mobiltelefon gab es früher nur Spezial-Headsets, gern einohrig ausgeführt, die ihren Trägern oft genug einen Hauch Türsteher-Charme verliehen. Der Hauptnachteil solchen Gerätschaften aber ist ein unüberhörbarer Mangel an musischem Können: Auf bloße Wort-Kommunikation spezialisierte Hörhilfen taugen nicht recht zum Genuss der iTunes-Sammlung. Die HiFi-Industrie hat die Marktlücke erkannt und sogleich geschlossen: Immer mehr HiFi-tüchtige Kopfhörer verstehen sich im Nebenjob auch aufs Telefonieren. Das heißt ganz praktisch: Wer den Schallarchiven des iPhones lauscht, muss seinen Kopfschmuck nicht mehr abnehmen, sobald der Klingelton einen Anrufer meldet. Einfach per Tastendruck das zum Komplettset zählende Mikrofon zuschalten, und der Sprachverkehr kann beginnen. Die neue Hörergattung gibt es in vielen Varianten – drahtgebunden oder funkgekoppelt, als klassische Ohraufleger oder als In-Ear-Stöpsel, mit und ohne elektronische Störgeräusch-Unterdrückung. Hier eine Auswahl.

01 Der faltbare Reisebegleiter MM 45O Travel von Sennheiser (um 300 Euro) setzt auf drahtlosen Komfort: Bluetooth spielt Musik und Telefonate vom iPhone oder einem anderen Multimedia-Handy via Bluetooth in die bequem sitzenden Hörkapseln. „Noisegard“, ein elektronischer Geräuschdämpfer, hilft wirksam gegen Geratter im Zug. Der Klang: weich, angenehm, perfekt zum Dauerhören.

02 Der Wiener Spezialist AKG kombiniert J ^J Kopfhörer-, Geräuschunterdrückungsund Sprechfunktionen zu einem besonders günstigen Paket: Der In-Ear-Hörer K 390 NC kostet gerade mal um 100 Euro – inklusive der externen Einheit zur Lärmdämpfung. Wer mag, kann den elektronischen Außenborder auch zu Hause lassen – Musikgenuss mit frischer, klarer Klangcharakteristik und Ferngespräche funktionieren dann immer noch.

03 Kabel und Drahtlos-Technik können einander auch ergänzen: Sennheisers In-Ear-Hörer MM 2OO (um 120 Euro) beweist es. Die Kabelstrippen reichen nur von den zierlichen Hörkapseln zu einem Steuerkästchen, das man sich wie einen Anhänger um den Hals hängt. Die Strecke zwischen diesem elektronischen Utensil und dem Smartphone überbrückt der praktische Bluetooth-Funk. Der Klang: etwas gedeckt, aber insgesamt angenehm.

04 Unvernunft hat einen Namen. Sie heißt Shure E 53OPTH und steht für einen In-Ear-Hörer, der den Schall mit drei winzigen Wandlern je Hörkapsel erzeugt. Samt seinem Mikrofonadapter kostet er um 450 Euro. Das ist der Gegenwert für unvergleichliches elektroakustisches Feingefühl: Ein Winzig-Hörer, der noch differenzierter und präziser klingt, muss erst erfunden werden.

05 Logitech mischt ebenfalls in der iPhone-Szene mit – unter anderem mit einem In-Ear-Modell mittlerer Preisklasse (um 160 Euro), das auf den poetischen Namen Ultimate Ears SuperFi 5vi hört. Es ist auf feine, klare Höhenwiedergabe gezüchtet, und wenn ein Anruf kommt, genügt ein Tastendruck, um das Gespräch anzunehmen.

06 Ohne Nachbearbeitung tönt der iPhonetaugliche MMX1OO von Beyerdynamic unspektakulär und eher ein bisschen dünn. Aber der Ausbau zur Individual-Version macht ihn zum bassgewaltigen Klanggiganten: Im Preis von 239 Euro ist ein Gutschein enthalten, für den der Hörgeräte-Akustiker Ohr-Anpass-Stücke nach Maß fertigen.

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