Sinéad O’Connor (1966-2023): Fünf legendäre TV-Auftritte der Sängerin
Sinéad O'Connor erlebte in ihrer Musiklaufbahn Triumphe, Skandale, Boykott und Tiefschläge. Wir erinnern uns an fünf legendäre TV-Auftritte der Künstlerin.
Sinéad O’Connor ist tot. Die irische Sängerin verstarb überraschend im Alter von 56 Jahren. Wir erinnern uns an fünf TV-Auftritte der Musikerin.
Saturday Night Live (1992)
Es war ein Mega-Skandal, für den Sinéad O’Connor 1992 mit ihrem Auftritt in der US-Comedyshow „Saturday Night Live“ sorgte. Schuld daran war weniger die A-Capella-Version des Bob-Marley-Stücks „War“, das die Irin zum Besten gab — sondern das Zerreissen eines Bildes von Papst Johannes Paul II. Damit wollte die irische Sängerin auf Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche hinweisen, sorgte aber nicht überall für Begeisterung mit ihrer deftigen Kritik. Die Öffentlichkeit war gespalten, viele riefen zum Boykott der Sängerin auf. So ätzte etwa Frank Sinatra bei einem Konzert: „Das muss eine dumme Tussi sein. Ich würde ihr in den Arsch treten, wenn sie ein Mann wäre.“
O‘ Connor selbst erinnerte sich an den Moment in ihren Memoiren: „Völlig fassungsloses Schweigen im Publikum. Und als ich hinter die Bühne gehe, ist buchstäblich kein einziger Mensch zu sehen. Alle Türen haben sich geschlossen. Jeder ist verschwunden. Einschließlich meines eigenen Managers, der sich für drei Tage in seinem Zimmer einschließt und sein Telefon ausstöpselt.“
Bob Dylan Tribute (1992)
Wenige Tage nach dem SNL-Skandal trat O’Connor bei einem Bob-Dylan-Tribute im Madison Square Garden zu dessen 30. Bühnenjubiläum auf. Angekündigt von Kris Kristofferson performte sie erneut das Stück „War“ — wurde allerdings heftig ausgebuht. Wie große Stücke Kristofferson auf seine Kollegin hielt, zeigte er in seiner Ansprache: „Ich bin sehr stolz darauf, die nächsten Künstlerin vorzustellen, deren Name zum Synonym für Mut und Integrität wurde“.
Grammy Awards (1989)
1989 gab O’Connor bei den Grammy Awards ihr Stück „Mandinka“ zum Besten. „Wir haben es hier mit keiner gewöhnlichen Musikerin zu tun“, kündigte Billy Crystal die Sängerin an — und wie sich zeigen sollte, behielt er recht. Eine tolle Version – und Sinéad O’Connor ganz am Anfang ihrer Weltkarriere.
Ihr Auftritt bei Dr. Phil
O’Connor machte ihr psychisches Leiden immer wieder öffentlich — und auch ihre schwierige Familiengeschichte war alles andere als ein Geheimnis. Nach einem psychischen Zusammenbruch gab sie dem US-amerikanischen TV-Psychologen Dr. Phil ein sehr intimes Interview, in dem sie offen über ihren Zustand sprach.
O’Connor singt The Who (1994)
1994 trat O’Connor im Rahmen des The-Who-Events „A Celebration: The Music of Pete Townshend and The Who“ mit Roger Daltrey auf — und performte den The-Who-Klassiker „Baba O’Riley“.