Besiegelt Disney gerade die Streaming-Zukunft der „Simpsons“?
Zum ersten Mal in der Geschichte der „Simpsons“ wird es Folgen geben, die nicht im TV laufen.
Inzwischen haben die „Simpsons“ alle Rekorde gebrochen, was die Langlebigkeit einer Serie angeht. Auch wenn seit Jahren über die Qualität der neueren Staffeln gestritten wird (im Grunde seit 1999!), sind die Gelben nach wie vor erfolgreich. Das gilft für ihre reguläre Ausstrahlung beim Fernsehsender Fox, aber natürlich auch für das Streaming auf Disney+.
Dennoch ist die Zukunft der Zeichentrickserie nicht vollständig gesichert. Zunächst einmal gibt es einen Vertrag mit Fox, der bis zur 36. Season reicht. Die startet im Oktober und wird auch noch 2025 zu sehen sein. Und was kommt danach? Womöglich hat Disney feste Pläne, die sich in Richtung eines exklusiven Inhalts ihres Streamingangebots bewegen.
Zumindest hat der Micky-Maus-Konzern zuletzt angekündigt, dass es mit der neuen Staffel erstmals gleich mehrere Episoden geben werde, die nicht im linearen TV-Programm zu sehen sind. Darunter ist auch eine Weihnachts-Doppelfolge, die das 35-jährige Jubiläum der ersten (ausgestrahlten) Episode „Simpsons Roasting on an Open Fire“ (Es weihnachtet schwer) feiern wird. Die beiden anderen angekündigten, „The Past and the Furious“ und „Yellow Planet“, werden laut Disney später ausgestrahlt. Termine gibt es dafür noch nicht.
Nicht mehr nur „Simpsons“-Kurzfilme
Nun ist es nicht neu, dass Disney+ „Simpsons“-Inhalte präsentiert, die woanders nicht zu sehen sind. Bisher handelte es sich dabei aber um eigens für Disney+ konzipierte Kurzfilme, die trotz ihrer unbestrittenen Originalität eher als Teaser für das restliche Programm des Streamers erscheinen ( “The Good, The Bart, and The Loki”, eines von mehrere „Star Wars“-„Simpsons“-Specials, dazu “When Billie Met Lisa”, als Werbung für ein Exklusivkonzert von Billie Eilish).
Nun gibt es mit den Sonderepisoden, die nur für Disney+-Abonnenten zugänglich gemacht werden, einen ersten Hinweis darauf, dass die Zukunft der „Simpsons“ zunächst einmal auf dem Verbreitungswege anders aussehen könnte. Womöglich könnte aber ein weiterer Vorteil auch sein, dass die Animationsreihe aus der Feder von Matt Groening auch Spin offs bekommt, von denen bisher mit Rücksicht auf geltende Verträge noch keine in Auftrag gegeben wurden. Wie wäre es mit einer eigenen Lisa-Serie, die in der Zukunft spielt? Oder einer limitierte Serie nur mit „Treehouse of Horror“-Folgen?
Derzeit sind solche Vorstellungen aber reine Hirngespinste. Die „Simpsons“ starten derweil mit sehr viel höheren Ansprüchen in die 36. Staffel, nachdem es zuletzt sogar wieder Kritikerlob für einige Folgen und ein frischer anmutenderes Storytelling gab. Sogar Emmys können Homer und Co. wieder gewinnen. Da geht also noch einiges!