Silvesterkonzert von Rammstein abgesagt: Stellungnahme des Veranstalters
„Rammstein selbst wurde hier zum politischen Spielball und das kann und will ich als Veranstalter nicht zulassen“, so Klaus Leutgeb in seinem ausführlichen Statement.
Die Münchner hätten sich wohl das Silvesterfeuerwerk sparen können, wären Rammstein in der Lage gewesen, ihre Pläne von einem Auftritt auf der Theresienwiese zu verwirklichen. Die Band hatte geplant, am Silvesterabend 2022 vor 145.000 Zuschauern zu spielen, doch am 16. August war der viel diskutierte Gig abgesagt worden. Dies ließ viel Kritik am Veranstalter aufkommen – Spekulationen, zu denen sich der Veranstalter nun geäußert hat.
Die Leutgeb Entertainment Group, genauer gesagt Eigentümer Klaus Leutgeb, laut „Musikwoche“ ein ausführliches Statement zur Situation abgegeben und ist dabei chronologisch jeden Punkt der Planung durchgegangen, um „allen Spekulationen, falschen Presseaussagen und politisch motivierten Diskussionen“ ein Ende zu setzen. „Ich hatte die Idee zu Silvester ein Konzert auf der Messe München zu veranstalten. Ein solches Vorhaben beinhaltet immer einen iterativen Prozess aus Klärung der Geländesituation, Vorabstimmung mit den Behörden, Verfügbarkeit der Band und zuletzt vertragliche Fixierung der einzelnen Elemente.“ Die Messe München sei ebenfalls darüber informiert worden – „welche mir grundsätzlich ein positives Signal zur Prüfung gegeben hat.“ Später sei aufgrund von „betrieblichen Abläufen“ eine Absage erteilt worden.
Unbekannte sollen Details weitergegeben haben
In Absprache mit der Band sei die Theresienwiese als Alternative in Betracht gezogen worden. Hierfür müsse allerdings ein positiver Beschluss des Stadtrats vorliegen – „es wurde ein entsprechender Antrag im Stadtrat gestellt“. „Tage vor der Stadtratssitzung wurden von einer (mir unbekannten) Stelle bereits Informationen bzgl. des Vorhabens an die Presse übermittelt. Noch am selben Tag habe ich die Band darüber in Kenntnis gesetzt, dass jemand die Presse informiert hat, was weder im Sinne der Band noch in meinem Sinne passierte, da es neben der Theresienwiese auch Verhandlungen über die optionale Konzertfläche in NRW gab, schriftlicher Nachweis liegt vor. Ab diesem Moment hat sich das Unterfangen entgegen unser aller Interesse medial verselbstständigt und weitreichende Spekulationen verursacht. So haben sich umgehend Politik, Behörden und Staatsorgane zu dem Vorhaben geäußert. Diese ,Für und Wider‘ sind ja ausreichend in der Presse diskutiert worden. Normalerweise finden solche Prozesse intern und nicht öffentlich statt!
„Rammstein selbst wurde hier zum politischen Spielball“
In der Stadtratssitzung sei sich mehrheitlich für das Konzert ausgesprochen worden, zu jener Zeit habe sich daraus aber schon ein politisches Thema entwickelt. „Aufgrund der entbrannten, kontroversen Debatte auf politischer Ebene und den berechtigten sicherheitsrelevanten Einwänden der Behörden, Polizei und Rettungsdienste, habe ich mich in Abstimmung mit der Band dazu entschieden, das Projekt für beendet zu erklären. Rammstein selbst wurde hier zum politischen Spielball und das kann und will ich als Veranstalter nicht zulassen. Ebenso obliegt es meiner Verantwortung im Interesse des Allgemeinwohls ausschließlich sichere Veranstaltung durchzuführen.“