Sharon Stones tränenreiche Botschaft an ihr jüngeres Ich
Schauspielerin Sharon Stone wird in einem Interview emotional, als es um ihre Vergangenheit geht.
Die Schauspielerin, Autorin, Produzentin und nun auch Malerin Sharon Stone hat es dieses Jahr auf die Liste der „BBC 100 Women“ geschafft. Mit dieser Liste ehrt „BBC“ seit 2013 jährlich 100 einflussreiche und starke Frauen rund um die Welt. Dieses Jahr steht neben Sharon Stone die britische Sängerin Raye auf der Liste.
„Du wirst es schaffen“
Im Interview mit „BBC“ spricht Sharon Stone dann auch über Politik, Malerei und Hollywood. Doch als die Interviewerin sie fragt, was sie ihrem jüngeren Ich gerne sagen würde, folgt eine lange Pause. Sie hebt ihre Hand, verdeckt ihr Gesicht, bevor sie zittrig antwortet: „Du wirst es schaffen.“
„Ich hätte es so oft wissen wollen“, sagt sie. Tränen schimmern in ihren Augen, sie nickt, sich selbst bestätigend, bevor sie fortfährt: „Als ich auf dem Boden lag und keinen Krankenwagen rufen konnte, als ich aus dem Krankenhaus nach Hause kam und im ‚People Magazine‘ las, dass ich erst in 30 Tagen wissen würde, ob ich leben oder sterben würde.“
Stone bezieht sich dabei auf einen Schicksalsschlag, der sie vor 23 Jahren ereilte. Damals verlor sie beinahe aufgrund einer Gehirnblutung ihr Leben. Eine Arterie war gerissen, dies führte zu Gehirnblutungen und einem Schlaganfall. Damals gab man ihr eine Überlebenschance von nur knapp einem Prozent. Grundlegende Dinge wie Gehen oder Sprechen musste Stone von Grund auf neu lernen. „Du weißt es nicht, aber du wirst es schaffen“, sagt sie. Als würde sie versuchen, durch das Raum-Zeit-Kontinuum ihr jüngeres Ich versuchen zu erreichen, wiederholt die 66-Jährige ihre Worte mit fester Stimme: „Ich würde es mir auf die Innenseite meiner Augenlider tätowieren lassen.“
Von „Basic Instinct“ zum Peace Summit Award
Stone wurde im Jahr 1992 endgültig zum Mega-Star, als sie in dem Film „Basic Instincts“ mitspielte. Der Erotik-Thriller machte sie zu einem der größten Sex-Symbole der 90er-Jahre. Dieses Image blieb lange an der amerikanischen Schauspielerin hängen. Doch Stone weiß diesen Ruhm und ihr gefestigtes Image zu nutzen. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass ich diese Idee, die in diesem Film erfunden wurde – dass ich wirklich sexy bin – genutzt habe, um Krankheiten zu bekämpfen, bei der Menschen für ihre Sexualität bestraft wurden, weil ich für meine bestraft wurde“, sagt sie.
Die Schauspielerin sammelte immense Spenden für die Erforschung von sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV oder Aids. Für ihren philanthropischen Einsatz wurde Stone 2013 der Peace Summit Award überreicht.
Sharon Stone, die Malerin
Mittlerweile fokussiert sich die „Basic Instinct“-Darstellerin aber nicht mehr auf die Schauspielerei, widmet sich eher der Malerei. Diese entdeckte sie während der Corona-Pandemie für sich und arbeitet in einem Studio in Los Angeles. Ihre Arbeit zeichnet sich aus durch ihre Kühnheit, in großen Dimensionen zu malen. Inspiriert wurde sie von ihrer Tante, welche auf die Wände ihres Hauses malte, und zum anderen dadurch, dass sie „schlichtweg nicht mehr gut genug sehen würde, um klein zu malen“.
Ihre von einer impressionistischen Ader durchzogenen Werke plant Sharon Stone nie im Voraus, etwa durch Skizzen. Sie sagt, dass sie sich nie imaginiert, wie das endgültige Werk auszusehen hat. „Ich bin einfach so tief im Bild drin“, sagt sie. „Es ist so fesselnd. Es ist einfach wunderbar.“
Stone teilt Gemälde via Instagram: